Tue June 3, 2003
21:00

Billy Cobham & Culture Mix (USA/GB/D/Dk/F/Trin)

Billy Cobham: drums
Marcos Ubeda: keyboard
Stefan Rademacher: bass
Junior Gill: steeldrum/perc.
Per Gade: guitar

Sorry this part has no English translation

Fast eine ganze Dekade hat er auf sich warten lassen, nun ist er mit einer neuen Fusionplatte unter eigenem Namen zurück: Billy Cobham, der Drummer-Doyen des Jazzrock präsentiert auch nach 35 Jahren intensivster Karriere mit „Culture Mix“ einen frischen und unverbrauchten Sound mit multinationalem Line-up.
Ende der 60er verdient sich der in Panama geborene Ausnahme-Perkussionist bereits die ersten Meriten auf einer Europa-Tour mit Horace Silver, führte dort die E-Drums auf der Bühne ein. Seine Kollaborationen mit Miles Davis auf „Bitches Brew“ und auf dessen Soundtrack „Tribute to Jack Johnson“ sind legendär, nicht weniger die Aufnahmen aus der Blütezeit des Mahavishnu Orchestras. Seinen Ruf als Fusion-Meister festigte Cobham 1973 mit den zwei essentiellen Atlantic-Aufnahmen namens „Spectrum“ und „Crosswinds“. Teaming-Ups mit den Brecker Brothers und ein Gipfeltreffen der Jazzprominenz auf dem Montreux Jazz Festival, unter anderem mit George Duke, markieren die Siebziger. Seitdem hat der vielgesichtige Schlagwerker von seiner neuen Homebase Zürich aus seine Drums in die verschiedensten Terrains hineingetragen: sei es als Studio- oder Tourpartner nahezu aller Jazzgrößen von Ron Carter über Grover Washington bis Larry Coryell und Bireli Lagrene, sei es im „Real World“- Reich eines Peter Gabriel und als Sideman für afrikanische und indische Musiker. Im skandinavischen Fusion-Jazz hinterließ er mit seinem „Nordic“-Projekt eindrückliche Spuren. Nicht zuletzt hat er als passionierter Tutor und Workshop-Leiter eine stolze Anzahl von multimedialen Lehrwerken herausgegeben. Auch aktuell überrascht Cobham mit unermüdlichem Experimentierdrang: einmalig ist die auf seine Initiative zurückgehende Triumvirat-CD „The Art of Three“, auf der er mit Kenny Barron und Ron Carter erstmals dem klassischen Piano Trio frönt, und kürzlich hat er für die Schweizer Expo ein Projekt mit Volksmusikern fertiggestellt.
Doch bei all diesen Umtriebigkeiten hat Cobham trotzdem Zeit gefunden, eine neue Fusion-Perle einzuspielen. Mit Gary Husband, dem Drummer von Level 42, der hier die Keyboards bedient, den schon seit Jahren immer wieder mit Cobham agierenden E-Bassisten Stefan Rademacher und Per Gade, einem weiteren versatilen Keyboarder und Pianisten, Jean Yves Jung, sowie dem Steeldrummer Junior Gill aus Trinidad entstand ein Werk, das sich auf vielen Ebenen bewegt. Großflächigen Jazzrock liefert die Band im Opener „Aurora Borealis“, karibische Grundierung schiebt sich unter das Titelstück und verschrobene Harmonienraffinesse bestimmt die „Blue Line“. Schließlich demonstriert Billy mit „Rites of Petachi“ eine introspektive Solo- Improvisation und „Dreamer“ verkörpert gar ein melancholisches Lullaby. Cobham selbst zur Vielschichtgkeit seines neuen Werkes: „Jede Person, die an der Entstehung der CD beteiligt war, kommt aus einer anderen Region und hat eine Geschichte zu erzählen. Ich hoffe, daß die Hörer diese Mischung in den Grooves spüren können.“ (Pressetext)