Fri Oct. 17, 2003
20:00

Fritz Pauer „The 60th Anniversary Concert“ (A/USA/D)

Fritz Pauer: piano
Laurie Antonioli: vocals
Johannes Enders: saxophone
Johannes Strasser: bass
Joris Dudli: drums

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Auf die Frage nach seinen Wunschpartnern, würde man ihm eine Carte blanche in die Hand drücken, nennt er keine zugkräftigen Superstars. Sondern mit Jay Clayton, Ed Neumeister, Laurie Antonioli und Eddie Henderson justament die Partner jener beiden Trioformationen, mit denen Pianist Fritz Pauer anno 2003 seinen 60. Geburtstag feierlich begehen möchte.
Eine Antwort, die zum Image der stillen Größe des heimischen Jazz passt, die Fritz Pauer trotz seines internationalen Bekanntheitsgrades anhaftet; eines Mannes, dessen Prioritäten nie spektakulären, publicityträchtigen Projekten gegolten haben, und der für die hiesige Szene allein durch seine „lagerübergreifende“ Präsenz in beiden Wiener Jazzclubs, Porgy & Bess und Jazzland, wie auch seine pädagogische Tätigkeit – 1969-82 am Wiener Konservatorium, seit 1989 an der Grazer Musikuniversität – dennoch in großem Maße Rückhalt und Prägung bedeutet. (...)
Kein Zweifel, Fritz Pauer ist kein Mann der spektakulären Breite, sondern der konzentrierten Tiefe. Seit vielen Jahren in der ruhigen Ländlichkeit des Burgenlands, in Pinkafeld sesshaft, überzieht Pauer, mittlerweile selbst ein Stück europäischer Jazzgeschichte, das Land nach wie vor mit einem feinen, subkutanen Netz an Aktivitäten. Das Jahr seines 60. Geburtstags, den er am 14. Oktober feiern wird, ist Anlass, den bescheidenen Piano-Meister ein Stück in den Vordergrund zu rücken, wenn er es schon nicht selbst tut. (...)
Es bleibt zu hoffen, dass für Fritz Pauer das Wirklichkeit wird, was der ihn sehr schätzende Dave Liebman über die Lebenskurve eines Jazzmusikers zu sagen pflegt: „Bis 40 lernst du, von 40 bis 60 arbeitest du, und ab 60 - wenn du dich durchbeißt und es erlebst - bist du ein Star.“ (Andreas Felber)
Die musikalische Wichtigkeit steht im Widerspruch zur gesellschaftspolitischen Realität. Fritz Pauer ist ein Meister – und möge die Gesellschaft endlich ihre gesellenhafte Einfalt erkennen und ihre Meister würdigen, wie’s an der Fassade des Konzerthauses renoviert steht. Happy Birthday Fritz! CH