Sat Oct. 18, 2003
20:00

Motion Trio „Acoustic Accordion“ (PL)

Janusz Wojtarowicz, Pawel Baranek, Marcin Galazyn: accordion

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Drei famose Akkordeonisten: Janusz Wojtarowicz, Pawel Baranek und Marcin Galazyn. Mit dem Pathos und der Banalität ihrer Instrumente gehen sie nie billig um. Ziehharmonikas mit Klavier- und Knopftastatur, kein Elektronik-Gerät, kein Stromanschluss. Also Akkordeon pur. Die drei Polen erweisen sich als Kompetente, innerhalb ihrer probaten Verbindung mit feiner Schwingung aufeinander angewiesen. Fast ein gleichseitiges Dreieck, ordentlich vernetzt und vorbildlich auf Schuss. Rundum gilt Rollenwechsel. Vom Steuermann bis zum Einheizer. Alles strikt nach Plan. Zeitgenössische Musik wird kreiert. Auf eine signifikante Weise, jedoch nie neutönerisch. Und unablässig Grenzen zwischen Genres ignorierend. Verhältnisse zur Volksmusik werden förderlich verwertet, der Umgang mit uneindeutigen Beziehungen zum Jazz ist locker, Panscherei im Sinne der Globalisierung kommt kaum ins Spiel. Selbstkomponiertes wird verabreicht. Ausschließlich. Und nie lauwarm. Alles ist phantasievoll ausgetüftelt. Gewiss glaubt das Trio an einen Satz von Enzensberger: „Es gibt keine Kunst ohne das Vergnügen.“ Aber die Polen bringen auch ihre eindeutige Klage gegen den Krieg. Stets gilt das Gespür fürs Gültige. Vom schönen Ton zum schrillen Klang, von der einschmeichelnd formulierten Poesie zu den energisch gedrückten Girlanden sich wiederholender Figuren, vom Tastengeklapper zum orchestralen Muskelspiel, vom Atem des Balges zu dessen perkussiver Nutzung. Auch ein Instrumentenkoffer wird zur Trommel. Zuletzt ist das Trio gebadet in Beifall und Schweiß. (Robert Urmann, anlässlich eines Konzertes in Linz)

mit freundlicher Unterstützung des Polnischen Kultur Institutes