Fri Dec. 12, 2003
20:00

Instant Composer's Pool Orchestra

Misha Mengelberg: piano
Ab Baars: reeds
Tobias Delius: reeds
Wolter Wierbos: trombone
Thomas Heberer: trumpet
Mary Oliver: violin
Tristan Honsinger: cello
Ernst Glerum: bass
Han Bennink: drums

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Mischa Mengelberg, der 68-jährige, oft anarchistische, nicht selten kauzige Pianist gilt aus guten Gründen als Theoretiker und Philosoph der improvisierten Musik. Spätestens mit der Gründung des ICP Orchestra, das aus der Selbsthilfeorganisation des „Instant Composers Pool“ hervorging, etablierte Mengelberg eine völlig neue Tonart im Ensemblespiel der Impro-Avantgarde. Instant Composing auf höchstem, oft schwierig zu durchschauendem Niveau. „Heute ist das ICP die beste Band aller Zeiten!“, erzählt ein bescheidener Mengelberg in Ulrichsberg, wo ihm das Jazzatelier letzten Dezember das Phonomanie-Festival gewidmet hatte.
Berühmt wurde er als Begleiter (gemeinsam mit Han Bennink) der letzten Band von Eric Dolphy vor dessen Tod 1964, für die Entwicklung einer europäischen Spielart des US-Freejazz, praktiziert mit Leuten wie Han Bennink und Willem Breuker, für die respektvolle Integration von Musiken aus den niederländischen Ex-Kolonien Südafrika und Surinam – und last but not least für die ideologische Nähe zu den Fluxus-, Dada- und Aktionismus-Bewegungen.
„Ich muss auch nicht dauernd spielen, sagt Mengelberg, es genügt, wenn ich manchmal eingreife, um wieder alles durcheinander zu bringen. Manchmal schreibe ich an eine bestimmte stelle eines Stückes meinen Namen. Dann spiele ich an dieser Stelle etwas.
Gespannt wird man noch sein dürfen.“ (Wolfgang Wasserbauer)