Wed Dec. 31, 2003
21:30

Vienna Art Orchestra "All that Strauss & Duke Ellington´s Sound of Love"

Anna Lauvergnac: voice
Bertl Mayer: harmonica
Thorsten Benkenstein: trumpet
Matthieu Michel: trumpet
Thomas Gansch: trumpet
Bumi Fian: trumpet
Adrian Mears: trombone
Robert Bachner: trombone
Dominik Stöger: trombone
Ed Partyka: trombone
Klaus Dickbauer: reeds
Florian Bramböck: reeds
Andy Scherrer: reeds
Harry Sokal: reeds
Herwig Gradischnig: reeds
Heinrich von Kalnein: reeds
Alegre Correa: guitar
Georg Breinschmid: bass
Ingrid Oberkanins: percussion
Mario Gonzi: drums
mathias rüegg: leader & arranger

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Programm:
Lagunen-Walzer (Johann Strauss), Process-Polka (Johann Strauss), Wiener Blut (Johann Strauss), Albion-Polka (Johann Strauss), Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien (Franz v. Suppé), Libellen (Johann Strauss), Mit Extrapost (Eduard Strauss), Ungarischer Tanz No5 (Johannes Brahms), Wein ,Weib und Gesang! (Johann Strauss), Gruss an Prag (Eduard Strauss), Persischer Marsch (Johann Strauss), Furioso-Polka (Johann Strauss), Marienklänge Walzer (Josef Strauss), Chineser Galopp (Johann Strauss Vater), Czardas (Johann Strauss), An der schönen blauen Donau (Johann Strauss), Radetzky Marsch (Johann Strauss Vater)
all arrangements by mathias rüegg
Am 1. Januar 2000 spielte das VAO in den Wiener Sophiensälen zum ersten Mal ein komplettes Strausskonzert, das von der Stadt Wien in Auftrag gegeben wurde. Die Wiener Philharmoniker waren so hilfsbereit, uns ihr bestgehütetes Geheimnis, nämlich das Programm, bereits im Sommer zukommen zu lassen. Nur so war es möglich, dass wir am Abend des ersten Januar 2000 exakt dasselbe wie die Philharmoniker bei ihrer berühmten Matinee spielen konnten. Als ich mir das Notenmaterial von Strauss durchschaute, beschloss ich, mich nicht zu weit vom Original zu entfernen, alle Stücke Takt für Takt zu arrangieren und alle Formen beizubehalten, um so möglichst nah beim Charakter dieser einmaligen Musik zu bleiben. Wobei mir nicht verborgen blieb, dass bei Strauss bereits alle Merkmale der Unterhaltungsmusik des 20.Jahrhunderts vorweggenommen werden. So finden sich u.a. in den Polkas bereits "Rhythm-Changes", mit denen Gershwin einige Jahrzehnte später Furuore machen sollte...Ein weiterer Grund, der für die Umsetzung durch ein Jazzorchester sprach, ist die historische Tatsache, dass Johann Strauss all seine Kompositionen mit einem Kammer- und nicht mit einem Symphonieorchester umsetzte, wobei die Themen immer solistisch und nie chorisch dargeboten wurden. So entschied ich mich, die Themen ausschließlich von Solisten spielen zu lassen, wobei über die Wiederholung improvisiert wird. Natürlich hab ich alle in den Partituren angedeuteten Querbezüge reichlich ausgekostet und so entstand ein farbenfrohes Werk, das die Musiker wegen der ungewohnten Fülle von Noten und wegen der vielen Stimmungswechsel beinahe an den Rand der Verzweiflung brachte. Jedenfalls haben wir noch nie so geschwitzt wie vor dieser Premiere in den historischen Sophiensälen, wo Strauss himself über 70 seiner Kompositionen uraufgeführt hatte (und wir hatten schon wesentlich schwierigere Programme zu bewältigen!). Und dennoch: wir meisterten alle Schwierigkeiten und stellten fest, dass das Vienna Art Orchestra, vor allem wegen seiner "wienerischen" Solisten geradezu prädestiniert ist, diese einzigartige Wiener Musik der Jazzwelt (mit all ihren Vorurteilen gegenüber Strauss) näher zu bringen. Aufgrund der großen Nachfrage beschlossen wir, dieses Programm in Wien im Porgy & Bess jährlich zu wiederholen, wobei ab heuer jedes Jahr neue Stücke ins Programm aufgenommen werden. (mathias rüegg)