Mon March 22, 2004
20:00

Living Colour „Collideoscope“ (USA)

Corey Glover: vocals
Vernon Reid: guitar
Doug Wimbish: bass
Will Calhoun: drums

Sorry this part has no English translation

Living Colour sind eine Legende und nach knapp zehn Jahren versuchen es die vier Ausnahmemusiker mit einem zweiten Anlauf. Die neben den Red Hot Chili Peppers wichtigste Funk/Rock/Metal Band der Ende 80er/Anfang 90er Jahre kommt nun mit „Collideoscope“ wieder in Fahrt. Keine Frage, musikalisch gibt es rein gar nichts auszusetzen und so liegt das Hauptinteresse in erster Linie auf den Kompositionen und ob das einmalige Bandgefüge nach wie vor so blendend funktioniert wie anno dazumal. „Vivid“ (1988), „Time\\\'s Up“ (1990) und „Stain“ (1993) waren grandiose Dokumente filigraner Tonkunst und nachhaltige Einflüsse für das verstärkt aufkeimende Crossover Genre.
Kann also das neue Meisterwerk an die alten Taten anschließen? Corey Glover, Vernon Reid, Doug Wimbish und William Calhoun haben nichts verlernt und rocken, als wären Living Colour nie von der Bildfläche verschwunden. Und auch wenn sich die einzelnen Akteure die letzten Jahre mit allerhand anderen Beschäftigungen die Zeit vertrieben, so wurde die Band nie offiziell zu Grabe getragen und das anhaltend rege Interesse an dieser Formation überzeugte das Quartett schlussendlich auch, wieder neue Aufgaben in Angriff zu nehmen.
Grenzüberschreitend und unverkennbar war und ist die Hauptattitüde und so begeistern die neuen Songs wie gewohnt durch ein breites Spektrum an verschiedensten Einflüssen. Ob Rock, Blues, Funk, Reggae oder Metal, alles ist im breiten Repertoire vertreten und so wird der Langweile gleich von Anbeginn ein Strich durch die Rechnung gemacht. Ob straighte Rocker wie der Opener „Song Without Sin“, dem genialen „Lost Halo“ oder „Choices Mash Up/Happy Shopper“, abgespacte Elektro Grooves wie auf „In Your Name“ oder entspannte Reggae Sounds im Stile von „Nightmare City“, Living Colour fühlen sich überall zu Hause. Aber auch die beiden Cover Versionen von AC/DC („Back In Black“) und den Beatles („Tomorrow Never Knows“) wissen durch ihre gelungene Umsetzung erstklassig zu gefallen.
Dazu kommen des weiteren die engagierten und sehr kritisch gehaltenen Texte von Corey Glover und die deftige Produktion, welche im übrigen ebenfalls in Eigenregie erledigt wurde. Die Suche nach Schwachpunkten ist sinnlos und erledigt, bevor diese überhaupt erst begonnen hat und so bleibt schlussendlich nur die Feststellung, dass Living Colour in dieser Form eine unverzichtbare Bereicherung für den Rock Sektor darstellen und somit ihre Wiederkehr mit Dank aufgenommen werden muss. Und das allerorts! (Pressetext)