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Jeder hört jeden, alle können gleichzeitig miteinander kommunizieren. Das Klangbild wirkt dennoch nicht überfrachtet, sondern transparent. Entwicklungen bleiben nachvollziehbar. Zu Recht gilt das Trio als Königsform der Kammermusik.
Muthspiel, der Jazz-Gitarrist aus Österreich, ist ein einfühlsamer Klang-Kybernetiker. Für den Clubauftritt hatte er sogar einen eigenen Tonmann mitgebracht. Die Gefahr, dass sich der Sound bei Muthspiels melodischen wie harmonischen Exkursionen in den geschlossenen Regelkreisen seiner Effektgeräte und Echo-Maschinen verlieren könnte, bannte Brian Blade, Schamane und Trickster am Schlagzeug. Sein Spiel setzte auf die Kraft der Pause, seine perkussiven Statements begannen mit Ausrufezeichen. Blade, der bereits für Bob Dylan und Joni Mitchell getrommelt hat, brach mit rhythmischer Intelligenz den straffen Gruppensound auf, schüttelte ihn kräftig durch, hielt ihn offen: Muthspiels Klang-Mobiles wurden mit feinem Sinn für Dynamik durch den Raum geschubst. Marc Johnson beobachtete derweil mit strengem Blick die Kapriolen der Kollegen – ein ungemein eleganter Spieler auch er, der dem Ganzen mit großer handwerklicher Finesse ein wohlklingendes Rückgrat verlieh. (Markus Mayer, Süddeutsche Zeitung)