Mon Oct. 11, 2004
20:00

Beefolk & Wolfgang Muthspiel (A/ISL)

Georg Gratzer: saxophones, flutes, bass clarinet
Klemens Bittmann: violins, mandoline
Helgi Hrafn Jonsson: trombone, voice
Christian Bakanic: accordion
Christian Wendt: bass
Jörg Haberl: drums
Wolfgang Muthspiel: guitar, violin

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Yes, diese Band hat eine große Zukunft vor sich und etwaige Veranstalter sind selbst schuld, wenn sie Beefolk nicht buchen, denn was da abfährt und losgeht, hat Stil, Eleganz, Ästhetik, Humor und Verrücktheit. Qualität also, wie man es sich von einem Live-Konzert erwartet. In der am zweiten Abend vollen Sargfabrik präsentierte das Männersextett ihr zweites Album „place dramatique“ und brachte mit Wolfgang Muthspiel jenen „European Jazz Musician of the Year“ auf die Bühne, der sie als erste Band auf seinem Label „Material Records" featured. Der meisterliche Gitarrist bewies bereits vor Jahren ein gutes Gespür, was alles in den Burschen steckt und zeigte sich auch in der Pause des Konzerts ziemlich begeistert ob ihres gemeinsamen Auftritts. Das erste Set begann aber Wolfgang Muthspiel solo und ließ ein gewohnt klasses musikalisches Feuerwerk abbrennen, loopte, schrummte und rockte mit Hingabe und Freude, bis nach einiger Zeit die sechs jungen Burschen aus Graz einstiegen und im Septett groß aufspielten. Das passte, machte Spaß und verlangt nach mehr. Nach der Pause dampfte Beefolk ohne ihren Mentor, und Helgi, der isländische Sänger der Band, hob mit seiner unnachahmlich androgynen Gesangsstimme bisweilen schon sehr ab, wie die Band im gesamten (und im Vergleich zu früheren Konzerten strotzt Beefolk zurecht voller Selbstvertrauen), ob Bittmann an der Violine und Mandoline, ob Gratzer an den diversen Blasinstrumenten, Bakanic am Akkordeon, Wendt am Bass oder Haberl hinterm Schlagzeug, die Band besitzt Verve und ein unglaubliches Gefühl miteinander zu spielen, Ideen spontan aufzugreifen, Grooves zu legen, das Publikum glücklich zu machen. Die Exzellenz unter ihren Kompositionen - „Anna“ - blüht live noch mehr auf als auf der Silberscheibe und bietet Rockmusik mit einem unglaublich universellen Sound und einer gehörigen Portion Irrsinn. Yes, diese Band hat eine große Zukunft vor sich. (Manfred Horak)