Tue Nov. 16, 2004
20:00

Jean-Luc Ponty (F/Kamerun/Senegal)

Jean-Luc Ponty: violin
William Lecompte: keyboards
Guy Akwa Nsangué: bass
Thierry Arpino: drums
Moustapha Cissé: percussion

Sorry this part has no English translation

Es gibt wenige Jazzmusiker, die nicht nur die Spielweise ihres Instruments für Jahrzehnte prägten, sondern ihm ein für allemal den Außenseiterstatus nahmen: John Coltrane, der große Saxophonist im Jazz, Milt Jackson, der Vibraphonist oder der legendäre Jimmy Hendrix an der Gitarre. Der französische Geiger Jean-Luc Ponty ist einer von ihnen und somit einer der ganz wenigen Europäer in dieser illustren Runde. Zugegeben, die Jazzgeige ist so alt wie der Jazz selbst, doch ihre Entwicklung stagnierte bereits früh. In den 50ern wurde sie schon als Kuriosum belächelt, das nur von ganz wenigen Begnadeten jazzmäßig gespielt werden kann. Erst als Ponty in den 60ern die Geige aus dem Dornröschenschlaf weckte, rückten auch seine „musikalischen Großväter“ Joe Venuti, Stéphane Grappelli und Stuff Smith wieder ins Rampenlicht. Seine „musikalischen Väter“ musste sich der Innovator freilich bei den großen Bläsern der Moderne suchen. Das Genie mit der fünfseitigen Geige hat unglaubliche Pionierarbeit geleistet, indem er die ganze 20-jährige Entwicklung des modernen Jazz von Parker bis Coltrane auf der Geige aufarbeitete, die in seinen Händen dank seiner ungemein flüssigen Phrasierung und seines langsamen Vibratos ein ganz eigenständiges Klangbild bekommt. „Er spielt Geige wie Coltrane Saxophon“ urteilte Stuff Smith; dem folgte der Chor der Kritiker. Doch der Initiator der Geigenwelle begnügte sich nicht mit virtuosen Bopläufen und modalen Tonkaskaden und wurde auch zum Jazzrock-Pionier. Das erkannte u.a. auch Frank Zappa, der Jean-Luc Ponty in seine Band "Mother’s of Invention" aufnahm. Durch seine brillante Handhabung elektronischer Mittel wurde er zum Vorbild einer ganzen Generation von Fusiongeigern. (Pressetext)