Sat Nov. 13, 2004
20:00

Amiri Baraka / Joanne Brackeen Quartet (USA)

20h Amiri Baraka: recital

21.30h Joanne Brackeen: piano
Seamus Blake: saxophone
Ugonna Okegwo: bass
Keith Copeland: drums

Sorry this part has no English translation

Amiri Baraka
Nur wenige Überlebende der schwarzamerikanischen Freiheitsbewegung der sechziger Jahre sind ihrem Engagement treu geblieben. Einer ist der afroamerikanische Poet und Aktivist Amiri Baraka. Noch heute sagt er: „Wir brauchen eine Kulturrevolution in den USA, und die Musik ist unser revolutionäres Kommunikationsmedium.“ Schon in den Sechzigern - als Wortführer des Black Nationalism, des Schwarzen Kulturnationalismus - hatte Imamu Amiri Baraka die schwarze Mittelschicht für ihre Anpassung an die weiße Kultur kritisiert. Baraka, der damals gerade seinen Sklavennamen LeRoi Jones ablegte, prägte den Begriff der „Black Music“ als genuin „schwarze“ Politik: Musik als direkter Ausdruck von Black Power, Musik als Protest gegen soziale und rassistische Diskriminierung. Diese Form des Ausdrucks sei per se nicht-kommerziell, schwarze Künstler wurden für Baraka zur „in Wahrheit progressiven Klasse“, die allerdings der Black Community verpflichtet bleibt - als ihr Sprachrohr und ihre Avantgarde.
An seiner radikal anti-weißen Haltung hält er angesichts der heutigen Popularität schwarzer Musik fest. „Nichts bleibt, außer dass wir ausgebeutet werden - das hat sich trotz allem nicht geändert. Spiel lieber Gitarre oder Klavier in der Garage, auf dem Sportplatz oder irgendwo in der Nachbarschaft als in irgendeiner dieser Plattenindustriehallen.“ Bei orange press ist der Baraka-Klassiker „Blues People“ in einer deutschen Neubearbeitung erschienen. (Pressetext)
JoAnne Brackeen
A brilliant pianist flexible enough to play free, modal music, and standards, JoAnne Brackeen has been a major player for decades. She taught herself to play jazz piano. During 1958-1959, Brackeen worked in Los Angeles with Teddy Edwards, Harold Land, Dexter Gordon, and Charles Lloyd. After marrying Charles Brackeen (they later divorced), she took time off to bring up their four children. Brackeen moved to New York in 1965, worked with Woody Shaw and David Liebman, and became the first female member of Art Blakey's Jazz Messengers (1969-1972). After working regularly with Joe Henderson (1972-1975) and Stan Getz (1975-1977), Brackeen (an original stylist) has mostly performed as a leader of her own trios, making numerous records for such labels as „Choice“, „Timeless“, „Tappan Zee“, and „Concord“. (Scott Yanow)
Nach der „lecture“ des großen Amiri Baraka, der aus seinem ewiggültigen Klassikers „Blues People“ lesen wird, beehrt uns die Pianistin JoAnne Brackeen, die im „alten“ P&B mit Tony Lakatos und „The News“ brillierte, mit ihrem vielversprechenden neuen Quartett. CH