Thu Jan. 6, 2005
20:00

Umar Bin Hassan & The Last Poets (USA)

Umar Bin Hassan, Abiodun Oyewole: vocals, poetry
Don Babatunde Eaton: percussion

Sorry this part has no English translation

Die Frage, woher Hip Hop kommt, ist schon ziemlich oft gestellt worden, ohne dass man eine befriedigende Antwort fand. Dabei könnte man durchaus mit dem Namen „The Last Poets“ beantworten. Jalal Mansur Nuriddin, Umar Bin Hassan und Abiodun Oyewole könnte man auch als die Urväter aller Eminems und Tupacs dieser Welt ansehen. Schon Ende der Sechziger begannen sie, Gedichte zu vertonen. Nur mit Percussions bewaffnet brachten sie ihre radikalen Parolen, geprägt vom Ghetto-Leben in der Großstadt und der allgegenwärtigen Diskriminierung, unter das Volk. 1969 am Geburtstag des Aktivisten Malcolm X fanden sich die drei zum ersten Mal als „The Last Poets“ zusammen. Der Name stammt aus einem Gedicht des Südafrikaners Little Willie Copaseely, der meinte, dass seine Zeit die letzte der Dichter sei, bevor diese gänzlich von der Ära der Gewehre abgelöst würde. Zusammengefunden haben sich die drei im Gefängnis, als Jalal einsaß, weil er sich weigerte, in Vietnam zu kämpfen. Dort konvertierte er wie seine beiden Mitstreiter zum Islam und lernt dort die Erzählform „Spiel“ kennen, eine Art Vorform des Rap. Nachdem sie aus dem Gefängnis entlassen wurden, schlossen sie sich dem „East Wind Poetry Workshop“ an und brachten ihre Mischung aus „Spiel“ und musikalischer Begleitung an Straßenecken zum Besten. Alan Douglas, ein bekannter Jazz-Produzent wurd auf das Trio aufmerksam, nachdem er sie in einer TV-Show sah. Zusammen mit ihm nahmen die Poets ihr bahnbrechendes Debut „The Last Poets“ auf, das auch kommerziell ein großer Erfolg war und bis in die Top 10 der Billboard Charts aufstieg.
Die Poets machen auf das Alltagsleben der US-Amerikaner einen enormen Eindruck. Sogar die altehrwürdige New York Times widmet ihnen für die Rezension ihrer Platte eine halbe Seite. Das Ironische an der Sache war, dass sie zwar für Aufsehen sorgten, ihnen die schwarze Community in den Ghettos jedoch eher reserviert gegenüber stand. Zu radikal war manchen der offene Aufruf zur Rebellion, in denen sie die Lethargie der Schwarzen und den Rassismus der Weißen anklagten. Sie waren auch mit die Ersten, die in ihrer Musik versuchten, den diskriminierten Afroamerikanern eine eigene Identität und Selbstbewusstsein zu geben, indem sie sich ganz bewusst auf ihr afrikanisches Erbe bezogen. (Pressetext)
Nach dem sensationellen Auftritt des Schriftstellers, Poeten, Sängers, Whistlers ... Amiri Baraka im November des vergangenen Jahres, betreten mit den Last Poets weitere ganz wesentliche Vertreter der „Afro-American Street Poetry“-Szene die Bühne des P&B, die ja auch in der Vergangenheit immer wieder für literarische „Aktivisten“ (Jandl, Jonke, Franzobel, Chopin, Hintze ...) offen stand. Black Power! CH