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Über die musikalischen Aktivitäten des Schlagzeugers Martin Brandlmayr wurde hier bereits neulich berichtet. Nach dem Album mit der Kapital Band, gibt’s nun Nachschub vom Jazz Trapist, das er zusammen mit Martin Siewert (Gitarre und Elektronik) und Joe Williamson (Bass) bildet.
In den ersten Minuten geben sich Trapist betont abweisend und machen im Opener dem Tracktitel (Time Axis Manipulation #1) alle Ehre, wenn sie die einzelnen Elemente der Nummer (Beckenschläge, elektronisches Sirren, gezupfte Saiten) eher auf der Zeitachse aneinanderreihen, als sie zu einem zusammenhängenden Stück zu verbinden. Doch dieses Spiel mit den musikalischen Bauteilen löst sich nach kurzer Zeit zugunsten eingängigerer Strukturen auf. Und ehe man sich versieht, ist man mittendrin im Dschungel aus magenwanderschütterndem Bass, vertracktem Schlagwerk und zischelnder Elektronik, die auch schon mal ausfallend lärmig oder geräuschhaft werden kann. Dass einem zumindest in den melodiösen Momenten durchaus Verweise zum Tied & Tickled Trio in den Sinn kommen, verwundert wenig.
Aber „Ballroom“ ist daneben auch ein sehr vorsichtiges Album, auf dem die drei Musiker behutsam ausloten, wie viel Platz der abgesteckte Raum bieten mag und an welchen Punkten er verlassen werden kann. Kein übertriebenes Maulaufreißen, sondern souveräner Umgang mit den kollektiven Fähigkeiten und immer darauf bedacht, den Boden unter den Füßen nicht vollends zu verlieren. (Sascha Bertoncin)