Harry Tavitian: piano, romanian wooden flutes, percussion, vocal
Mihai Iordache: alto-, baritone saxophone, flute, romanian wooden flutes, didjeridoo
Sorry this part has no English translation
„Balcaz“ is the synthesis of the spiritual area of the Balkans and the Caucasus, which we put together in our music.
„There are many solo pianists in jazz but Tavitian is quite unique, despite the presence of obvious influences from the jazz world outside Balkan territory. Tavitian’s use of themes from Romanian music history, stretching back centuries, is certainly among the best manipulations of Balkan music in existence, created and carried out with intense love and care, superb technique, and an unmatched sense of drama. There is simply no comparison between what he does and the dribblings of American, West European, and even Japanese performers who began utilizing this type of material when it became trendy in the 90s. His interludes on cowbell and Romanian wooden flute evoke a sense of folk music in which the piano itself might be seen as an academic, technologically advanced interloper. In concert as well as on disc, these sections also suggest a man simply bursting with music from the inside out.“ (Eugene Chadbourne)
Mit Bojan Zulfikarpasic, Milcho Leviev und Antoni Donchev zählt der in Constantia an der rumänischen Schwarzmeerküste lebende Armenier Harry Tavitian zu den Begründern, Vollendern und herausragenden Pianisten eines musikalischen Phänomens, das als East European New Jazz oder Balkan Jazz zunehmend eigene Konturen gewinnt. Seit den 70er Jahren kreierte er einen hochindividuellen synkretistischen Stil, indem Einflüsse von Thelonius Monk, Cecil Taylor, Claude Debussy, Erik Satie sowie Rhythm’n’’Blues ebenso widerhallen wie jene rumänischer, balkanischer und – natürlich – armenischer Musik; ein Stil, der von melodisch konventionell bis zu freier Abstraktion einen unendlich breiten Horizont erkennen lässt. Er selbst sieht sich als levantinischer Musiker und umreißt damit einen sowohl vor- als auch postnationalen geographischen Rahmen, dessen vielfältigen musikalischen Traditionen er mit den Mitteln der Klassik und des Jazz aufschloss, ganz gleich ob das nun die reichhaltigen Formen sind, die auf byzantinisch-orthodoxem oder islamischen Boden gediehen. „Wir sind hier in der Levante und wir sind Teil der Welt. Wir sind offen für die Kultur der Welt und wir sind offen für Spontaneität“, lautet Harry Tavitians Credo.
Als künstlerisches Erweckungserlebnis gibt Tavitian das Konzert von Memphis Slim 1970 im rumänischen Brasov an.
Bereits im Januar 2004, als sich das Porgy & Bess im Rahmen seiner Reihe „Steps Across the Border“ dem kontemporären Jazz Rumäniens widmete, war sein Auftritt einer der unbestrittenen Höhepunkte. Seine bevorzugten musikalischen Partner sind der weltbekannte Violinist Alexander Balanescu, der russisch- bulgarische Saxofonist Anatoly Vapirov und der türkische Ethnojazzperkussionist Okay Temiz (mit dem er auch – neben Ivo Papasov, Enver Izmailov und Floros Floridis – im Black Sea Orchestra spielte). In seinem eigenen Ensemble Orient Express vereint Harry Tavitian sieben exzellente junge Ethnojazzmusiker aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen Rumäniens.
Und da ist Mihai Iordache. Als Tavitian den Teenager 1986 zum ersten Mal traf, war dieser zwar ein begeisterter Charlie-Parker-Fan, konnte aber nur traditionelle rumänische Hirten- und Panflöten spielen, einige Jahre später hatte er sich Saxofon beigebracht und wieder ein paar Jahre vergingen, da war Mihai Iordache eine der Speerspitzen des „New Romanian Jazz“: mit allen Wassern des westlichen Jazz gewaschen und trotzdem tief aus den Quellen der Tradition schöpfend, intensiv und kraftvoll. Mit ihrem Programm „Balcaz“ lassen sie neugierig und unkonventionell die gemeinsamen Wurzeln balkanischer und kaukasischer Musik einander umwachsen und umschmeicheln. (Richard Schuberth)
Eintritt: 13.- €, 7.- € für MC-Besitzer
Eine Veranstaltung im Rahmen von Balkan Fever 05