Sat April 23, 2005
21:00

Wortspiele Wien

21.10 – 21.30 Uhr Clarissa Stadler: N. (Droschl)
21.30 – 21.50 Uhr Bettina Gundermann: Lysander (Schöffling & Co)
21.50 – 22.20 Uhr Colin McAdam: Ein großes Ding (Wagenbach Verlag)
22.40 – 23.00 Uhr Tina Uebel: Horror Vacui (Kiepenheuer & Witsch)
23.00 – 23.20 Uhr Uwe Tellkamp: Der Eisvogel (Rowohlt Berlin)

In Kooperation mit Johan de Blank und Volltext

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21.10 – 21.30 Uhr Clarissa Stadler: N. (Droschl)
N. ist einer, der sich treiben lässt. Weil es sich so ergeben hat. Zwischen fadenscheinigen Parties und dem nächsten Espresso bleibt manchmal der Geruch einer Frau. Sein Freund Paul ist Künstler und träumt von Revolution, den größten Freiheitskampf allerdings führt er gegen seine Kontaktlinsen. Mit ihrem Debüt N. (Droschl 2005) liefert die 1966 in Wien geborene Clarissa Stadler eine atmosphärisch dichte Großstadt-Erzählung, deren Helden zwischen Größenphantasien und alltäglicher Kläglichkeit pendeln.

21.30 – 21.50 Uhr Bettina Gundermann: Lysander (Schöffling & Co)
Lysander lernt seinen Freund Riccardo im Kinderheim kennen. Beide haben in ihrer Kindheit Schreckliches erfahren. Nach ihrer Zeit im Heim ziehen sie in eine gemeinsame Wohnung. Lysander hat Angst vor dem Licht und vor der neu gewonnenen Freiheit. Seine einzige Sprache ist die Musik. Als Riccardo sich in Kira verliebt, zieht er aus der Wohnung aus. Lysander kehrt in den Wald, in dem er geboren wurde, zurück, dorthin, wo er nicht mehr Mensch sein muss.
Bettina Gundermann hat ihren zweiten Roman Lysander (Schöffling & Co. 2005) voller magischer Sprachgewalt und schonungsloser Klarheit geschrieben. Es ist eine Erzählung von Menschen, die ihren Platz im Leben verloren haben. Bettina Gundermann ist 1969 in Dortmund geboren und hat schon für ihren ersten Roman Limes (2001) viel Lob bekommen.

21.50 – 22.20 Uhr Colin McAdam: Ein großes Ding (Wagenbach Verlag)
In seinem viel besprochenen Debütroman Ein großes Ding (Wagenbach 2004) erzählt der Kanadier Colin McAdam die spannende, aber gleichzeitig bewegende Geschichte zweier Männer. Ihre Karriere beginnt im aufstrebenden Ottawa der 70er-Jahre. Beide Protagonisten befinden sich in unglücklichen Liebesverhältnissen. Als ihre Lebensentwürfe kollidieren, nähert sich der Roman einem erstaunlichen Ende. Die Charaktere sind sehr überzeugend und voller emotionaler Tiefe gezeichnet. Colin McAdam, 1971 geboren, ist in Hongkong, Dänemark, England und Kanada aufgewachsen. Er pendelt zwischen Sydney und Montreal.

22.40 – 23.00 Uhr Tina Uebel: Horror Vacui (Kiepenheuer & Witsch)
Vier zahlungskräftige, hochmotivierte und perfekt ausgerüstete Abenteurer machen sich auf den Weg in die Antarktis. Sie glauben, die großen Herausforderungen nur noch im Extremsport zu finden. Naturgewalten wie Sturm und eisige Kälte behindern das Vorankommen. Die Mitglieder der Expedition werden von ihren eigenen Geschichten eingeholt. Die Situation droht zu eskalieren.
In ihrem zweiten Roman Horror Vacui (Kiepenheuer & Witsch 2005) erzählt Tina Uebel vom verzweifelten Versuch, der inneren Leere zu entfliehen. Tina Uebel, 1969 in Hamburg geboren, arbeitet als Machtmacherin in der Literaturfusion „Macht – organisierte Literatur“ und Schriftstellerin in der Hansestadt.

23.00 – 23.20 Uhr Uwe Tellkamp: Der Eisvogel (Rowohlt Berlin)
„Sprachmächtig, suggestiv, hoch musikalisch“ ist nur eine der vielen lobenden Reaktionen zum Bachmann-Preistäger 2004 Uwe Tellkamp. In seinem Roman Der Eisvogel (Rowohlt Berlin 2005) schlägt sich Viggo Ritter mit skurrilen Jobs durch, nachdem seine Uni-Karriere gescheitert ist. Als er sich in Manuela, eine perfekt getarnte Terroristin einer konservativen Organisation, verliebt, gerät sein Leben in Gefahr. Der Eisvogel ist eine verhängnisvolle Liebesgeschichte, aber auch eine schonungslose Gesellschaftsanalyse mit Thriller-Elementen. Uwe Tellkamp, 1968 in Dresden geboren, lebt als Unfallchirurg in München. 2000 erschien sein Debütroman Der Hecht, die Träume und das portugiesische Cafe. Für seine Lyrik wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. (alle Texte: Johan de Blank, Thomas Keul)