Thu May 19, 2005
23:59

Little Axe „Champagne & Grits“

Skip McDonald: guitar, vocals
Doug Wimbish: bass
Keith LeBlanc: drums

Sorry this part has no English translation

Das Ziel, das Bernard Alexander alias Skip „Little Axe“ McDonald vor Augen hat, wenn er an einem neuen Album arbeitet, lässt sich ungefähr wie folgt zusammenfassen: Er möchte Songs schreiben und produzieren, wie es die Altmeister des Blues tun würden, wenn sie noch lebten und über das heutige technische Equipment verfügen würden. Durch die enge Zusammenarbeit mit Dub-Experte Adrian Sherwood entsteht dabei eine elektrisierende Verbindung von Blues und Dub, die eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart schlägt.
Während dem viel beachteten Vorgänger „Hard Grind“ von 2002 noch vermehrt originale Blues-Samples zu Grunde lagen, löst sich McDonald diesmal auf „Champagne & Grits“ zunehmend von dieser Technik und setzt stärker auf eigene, neue Blues-Kreationen. Damit wird eine Entwicklung deutlich, die das Ex-Mitglied der Sugar Hill Hausband selbst als „natürlichen Prozess“ bezeichnet: Mehr und mehr findet der Blues seinen Platz in der heutigen Welt technikgestützter Musik und kann sich immer besser durch diese Mittel ausdrücken. Folglich ist auf „Champagne & Grits“ der Geist des Mississippi-Blues mit seinen weinenden Gitarren und Gospel-Elementen weniger stark spürbar als auf den beiden Vorgängern. Greifbar wird er dennoch, beispielsweise in dem tonnenschweren, steinerweichenden „Finger On The Trigger“ oder in „Go Away Devil“. Besonders in der zweiten Albumhälfte schafft Little Axe jedoch mit seiner Neudefinition des Blues eine frische und fesselnde Atmosphäre, die nichts von der Intensität und Energie der Musik von Blues-Legenden wie Charley Patton oder Howlin Wolf verloren hat. Die nahezu perfekte Übersetzung der Idee des Blues in die klare Sprache heutiger Studiomusik gelingt ihm dabei, indem er sich vor der Arbeit an einem neuen Song in die Glanzzeit des Blues zurückversetzt und sich unablässig alte Platten anhört, bis er das Gehörte völlig verinnerlicht hat. Das ist auch den zeitgemäß klingenden Stücken wie dem chillig-funkigen „Living & Sleeping In Dangerous Times“ noch deutlich anzumerken. „All In The Same Boat“, dessen Text und Gesang von Squeeze-Mitglied Chris Defford stammen, beweist eindrucksvoll, wie frisch und aktuell sich ein Gospelsong anhören kann. Neben den alten Weggefährten Bernard Fowler, Ghetto Priest und Junior Delgado lieh diesmal außerdem Shara Nelson (Massive Attack) Little Axe ihre Stimme für den Song „Say My Name“. Hochkarätige Besetzung, nicht zu übertreffendes musikalisches Feingefühl und perfekte Technik machen dieses Album vollkommen. (Pressetext)
Eintritt: 14.- €, 10.- € für MC-Besitzer
Eine Veranstaltung in Kooperation mit al-x concert