Fri Sept. 16, 2005
20:00
Step across the border: HUNGARIA

Original Characters: György Szabados & Béla Szakcsi Lakatos

György Szabados Solo (H)
György Szabados: piano

Béla Szakcsi Lakatos Quintet (H)
Béla Szakcsi Lakatos: piano
György Orbán: bass
András Lakatos Pecek: drums
Mónika Rostás, Csaba Rostás: vocals

Sorry this part has no English translation

György Szabados Solo
Wenn man das ungarische Element im Jazz sucht, stößt man eher früher als später auf das Lebenswerk von György Szabados. Der 65jährige Großmeister bahnte den neuen Ausdrucksformen der ungarischen Volksmusik und der freien Improvisation (s)einen Weg. Seit „seiner Zeit“ sind schon die nächsten Generationen herangewachsen (nach Mihály Dresch, István Grencsó und zum Teil Károly Binder u.a. das Dél-Alföldi Szaxofonegyüttes), die den von Szabados eingeschlagenen Weg konsequent und eigenständig fortsetzen. 2004 wurde die Vaterfigur des ungarischen Jazz mit dem Ehrenkreuz der Republik Ungarn ausgezeichnet.
Der Pianist und Orchesterleiter sah(ähnlich wie Béla Bartók) die Bedeutung des ungarischen musikalischen Erbes nicht in den Ornamentmotiven, sondern in der Harmonie und Rhythmik. Als vor kurzem die Neuauflage seiner Platte „Esküvö“ (Hochzeit, 1974) erschien, waren sich die Kritiker einig: Selbst wenn er nichts anderes geschaffen hätte, allein mit dieser Einspielung ging er in die ungarische Jazzgeschichte ein. Obwohl ihm die anfangs gewaltsam uniformierende, später engstirnige Kulturpolitik in den Jahren des sog. Sozialismus den Weg versperrte, gab Szabados seine hochtrabenden Ziele zum Glück nie auf, auch wenn er lange von seinem bürgerlichen Beruf als Arzt leben mußte.
Szabados ist heute noch aktiv, publiziert als Theoretiker und war soeben mit einer erweiterten Edition des „Makuz Orchesters“ auf Tournee, hatte eine Reunion mit Anthony Braxton, und spielte bei Festivals in Debrecen und im Fonó Musikhaus Budapest. (Kornel Zipernovsky)

Béla Szakcsi Lakatos Quintet
Nach einen langen und spannenden Odyssey, nach dutzenden Einspielungen (viele davon unterdessen in Amerika herausgebracht), nach vier Jahrzehnten als Pianist, Komponist und Leader, fand Szakcsi zu einer neuen Synthese in seiner Musik, die er New Hungarian Gipsy Jazz nennt. Eigendeifinition: „Alles ruht auf dem Fundament der Zigeunermusik, aber Jazz und World Music sind da auch drinnen, alles, was in mir seit langen rumschwebte.“
Der 1943 im Budapest geborene Béla Szakcsi Lakatos spielte in jungen Jahren in den Ensembles von Aladár Pege und Andor Kovács, wurde in Montreux mit einem Preis ausgezeichnet, verdiente sich aber trotzdem jahrelang sein Geld als Barpianist in diversen ausländischen Hotels. Er hat neue Töne in den ungarischen Jazz gebracht, u.a. im Rákfogó Orchester, dessen Mitglied er in den 70er Jahren war. Er gründete die Band „Saturnus“ mit dem Gitarristen Gyula Babos, komponierte Filmmusik und arbeitete für Musicals, Balett. Der Perkussionist George Jinda lud ihn als Studiomusiker für „Special FX“ ein, woraufhin Lakatos zum GRP recording artist wurde. Er krönte seine Jahre in Amerika mit den CD „Straight Ahead“ (1994).
Anlässlich seines sechzigsten Geburtstags präsentierte er beim BMC Jazz Fest in Budapest seine neue Gruppe, mit zwei ausserordentlich talentierten Musikern und zwei SängerInnen, wobei Csaba Rostás nicht nur singt, sondern auch tanzt. Szakcsi, der das „größte Herz“ unter den originellen und feinen ungarischen Jazzpianisten hat, vermag es mit seinen stürmischen Energien sowohl seine Musiker und auch das Publikum zu fesseln. (Kornel Zipernovsky)

Eintritt: 15.- €, Festivalpass: 55.- €