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Das kleine Österreich hat - was den Big Band Jazz betrifft - eine doch einigermaßen bedeutende Vergangenheit (Orchester Johannes Fehring, New Austrian Big Band, ORF-Big Band) und eine ebensolche Gegenwart (Vienna Art Orchestra, Upper Austrian Jazz Orchestra). Trotzdem entpuppte sich vor kurzem die Jazz Big Band Graz als Quantensprung im orchestralen Jazzgeschehen dieses Landes.
Unter der Leitung des Saxophonisten Sigi Feigl ist dieser Klangkörper fähig, mit Disziplin und gleichzeitigem enormen Drive ein Klangfurioso zu inszenieren. Andererseits werden Klangfarben wieder sehr gefühlvoll eingesetzt. Präzision im Ensemblespiel und viel Freiraum und Abwechslungsreichtum in den Solopassagen sorgen für Spannung. Ständige
Probearbeiten und Konzerttätigkeit, häufige Zusammenarbeit mit international anerkannten und bekannten Musikern, ein maßgeschneidertes Songbook aus komponiertem Material von Musikerpersönlichkeiten wie Ed Neumeister, Michael Abene, Fritz Pauer, Marko Lackner oder Gernot Wolfgang sowie alljährliche Projekte, die auf Tonträgern dokumentiert werden,
charakterisieren das ehrgeizige Konzept dieses Spitzenorchesters.
Höhepunkt im bisherigen Schaffen der Jazz Big Band Graz war zweifellos die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Ventilposaunisten und Arrangeur-Komponisten Bob Brookmeyer im Herbst 2000. ...
Vor Jahrzehnten hat schon der weltbekannte Pianist Friedrich Gulda einmal gemeint, „was den Jazz betrifft, so sei Wien ein Vorort von Graz“. Die Existenz der Jazz Big Band Graz und vor allem die vorliegende CD als Resultat der Kooperation mit einem Weltklasse-Musiker wie Bob Brookmeyer sind weitere Meilensteine in der österreichischen Jazzgeschichte. (Klaus Schulz)