Mon Nov. 14, 2005
20:00

Cline/Parkins/Rainey „Ash and Tabula“ & Dunn/Halvorson/Smith „Convulsant“ (USA)

Cline/Parkins/Rainey „Ash and Tabula“
Nels Cline: guitar, effects
Andrea Parkins, accordion, effects, piano, electric keyboards, laptop
Tom Rainey: drums

Dunn/Halvorson/Smith „Convulsant“
Trevor Dunn: bass
Mary Halvorson: guitar
Ches Smith: drums

Sorry this part has no English translation

Cline/Parkins/Rainey „Ash and Tabula“
Nels Cline, Andrea Parkins and Tom Rainey can play anything from fiendishly complex charts to being consummate improvisers, and it's the latter end of that spectrum that's on display on the appropriately titled Out Trios, Vol. 3. The seven freely improvised tracks don't approach anything resembling a groove until the end of the disc, but clearly demonstrate what excellent players and listeners they all are. Cline's mastery of guitar and effects and Parkins' sampling abilities mean there are going to be some wild tones conjured up, and sometimes it's hard to tell who's doing what between them (is Andrea sampling Nels?). Rainey shows considerable restraint, knowing just when to sit out and when to push things ahead or simply support. There's a lot of space used by all the players on these moody pieces, although the use of delays and effects means there's little in the way of actual silence. The music is improvised, but the trio's unhurried approach allows the listener to really identify how the players are interacting with each other, which is where the real magic happens in this type of music... (Sean Westergaar)

Dunn/Halvorson/Smith „Convulsant“
Trevor Dunn hat bereits bei Fantomas und Mr. Bungle gespielt. Gibt das einen Anhaltspunkt für seine Trio-Arbeit als Kontrabassist zusammen mit Mary Halvorson (Gitarre) und Ches Smith (Drums) ab? In gewisser Hinsicht schon, denn auch hier ist der absolute Stilmix angesagt. Schon im Auftakter wechseln sich swingender Jazz und brachialer Metalcore ständig ab. Das Ergebnis ist allerdings konsistent. Der in San Francisco aufgewachsene und seit einigen Jahren in Brooklyn lebende Musiker ist natürlich mit dem Werk von John Zorn vertraut, kennt dessen Collage-Ansatz aus Naked City- oder Painkiller-Zeiten. Doch Trevor Dunn schließt daran nicht einfach an, sondern geht ganz eigene Wege. Die Stilbrüche erscheinen bei ihm nicht wirklich collagiert, wirken nicht einmal nach hart gesetzten Brüchen, sondern sind kompositorisch stimmig. Selbst dort noch, wo die Gitarre plötzlich im Death-Metal-Stil losjagt, bleibt das Ganze Teil einer Jazznummer.
Die Arbeit dieses Trios hat viel mehr mit synergetischem Jazzcore zu tun als nahezu alles, was in den 1980ern als solcher bezeichnet wurde - wobei Core im Grunde nur eine Etikette ist, die zu benutzen zugleich die lyrischen Momente des Trios verkennt. Es sind die immer wieder bittersüß eingesetzten Kontraste, die dieses Trio von Naked City, aber auch von anderen brachialen Bands wie The Flying Luttenbachers unterscheiden. Bei Trevor Dunn klingt alles lyrisch und fragil, selbst noch die heftigsten Passagen. Hätten sich Jazz-Labels konsequent progressiv weiterentwickelt, müsste so etwas heutzutage eigentlich auf Blue Note erscheinen. (Martin Büsser)
Vom 11. bis zum 13. November findet im Schl8hof Wels das Festival „Wels Unlimited“ statt, das in diesem Jahr von Larry Ochs kuratiert wird. Nachdem viele Musiker eigens aus diesem Grunde nach Oberösterreich reisen, bieten sich natürlich Kooperationen an. War es in der vergangenen Saison das Robert Wyatt Projekt um Karen Mantler, so machen wir diesmal mit zwei „outstanding“ Trios gemeinsame Sache. Wels meets Vienna meets New York meets California...! CH