Sat Jan. 14, 2006
20:00

Balanescu Quartet „Maria T“ (ROM/GB/A)

Alexander Balanescu: violin, viola
James Shenton: violin
Andrew Parker: viola
Nicholas Holland: cello
special guests
Steve Arguelles: percussion
Klaus Obermeier: visuals

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Alexander Balanescus Kompositionen entziehen sich einer schnellen Kategorisierung, weil sie Elemente von Klassik, minimalistischer und traditioneller Musik verbinden. In seinem aktuellen Programm „Maria T.“ greift Alexander Balanescu auf seine rumänischen Wurzeln zurück. Dabei verwendet er die schönsten Lieder der rumänischen Volkssängerin Maria Tanase als Ausgangsmaterial für seine assoziativen Kompositionen. An einigen Stellen spielt der Geigenvirtuose Balanescu direkt über die Stimme der Tanase und reiht sich damit mehr als 40 Jahre nach dem Tod der Interpretin gleichsam in deren Orchester ein.
Schon im Rahmen des Festivals Ars Electronica 2000 in Linz hat Alexander Balanescu den Klangpark an der Donau mit elektronisch bearbeiteten Tanase-Liedern bespielt. Seit dieser Zeit arbeitet er mit seinem Quartett am Konzept für „Maria T.“. Der österreichische Videokünstler Klaus Obermeier hat dafür Originalaufnahmen von Maria Tanase und zeitgenössische Bilder aus Bukarest zu einer sehr emotionalen Reise in die Vergangenheit montiert.
Maria Tanase (1913-1963) wird in Rumänien von allen Bevölkerungsschichten gleichermaßen verehrt. Viele Jahre interpretierte sie in Bukarester Restaurants rumänische Volkslieder aus allen Regionen des Landes, aber auch Tangos, Romanzen oder Couplets. Seit den späten fünfziger Jahren wurde Maria Tanase immer seltener im Radio gespielt. Ihre tragischen Doinen oder die Zigeunerlieder passten nicht ins beschränkte Menschenbild einiger Funktionäre.
Mit der Herausgabe der CDs „Malediction d’Amour“ (2000), „Ciuleandra“ (2001) und „Magic Bird“ (2002) mit Aufnahmen der Tanase durch das Berliner Label „Oriente“ begann auch die Entdeckung dieser großen Sängerin in den übrigen Ländern Europas. (Pressetext)