Georgi Yanev: violin
Pepa Yaneva: vocals
Toncho Tonev: accordion
Orlin Pamukov: clarinet
Dimitar Stanev: piano
Ventzislav Ivanov: percussion
Sorry this part has no English translation
„He is an exceptional musician – a paragon for all folk music violinists.” (Peter Ralchev)
„It is almost impossible to describe the music what I've heard from the Orpheus band. I can only give you an idea by making comparison. The Georgi Yanev violin is something in between the violins of Jean-Luc Ponty and Lakshminarayana Shankar, maybe because Bulgaria is somewhere in the middle of the way between France and India.” (Milen Panayotov)
Als Georgi Yanev gemeinsam mit Peter Ralchev 1978 an der Musikhochschule von Plovdiv das Orpheus Orchestra gründete, war das die Geburtsstunde einer einzigartigen musikalischen Entwicklung, die als „bulgarischer Sonderweg“ die Bewunderung der Welt auf sich ziehen sollte. Zunächst unterwanderten Yanev & Ralchev die standardisierte Staatsfolklore mit den damals verpönten und ungestümen improvisativen Ausbrüchen der zigeunerischen Wedding Bands und hantelten sich Stück für Stück in Richtung Jazz vor.
Georgi Yanev darf – analog zu Anatol Stefanet für Moldawien – als größter Virtuose und Innovator auf der bulgarischen Violine bezeichnet werden. Jazzphrasierungen sind nur Zutaten seiner Musik, die innerhalb des traditionellen Idioms experimentiert. Dennoch sind diese noch stärker vertreten als bei Ivo Papasov, mit dem Yanev oft verglichen wird, und so nimmt es nicht wunder, dass Yanev bei europäischen Jazz-Competitions einen Preis nach dem anderen gewinnt. Das hat freilich auch damit zu tun, dass bulgarische Musik ob ihrer komplexen Rhythmik und ihres dionysisch-improvisativen Charakters von westlichen Jazzintellektuellen schon als Jazz verstanden wurde, wenn sie noch ziemlich traditionell war. Ralchev, Spassov, Donchev, Yankoulov zeigten dann vor, was wirkliche Folk-Jazz-Fusion ist … Georgi Yanevs musikalisches Epizentrum ist die flamboyante Gypsy-Tradition, aus der er als seltener Fall eines universitär gebildeten Musikers entstammt, darüber gelegt das bunte Seidentuch der reich ornamentierten thrakischen Tradition (besonders durch die Vokalmelismen seiner Frau Pepa Yaneva präsent), weiters türkische, rumänische und lateinamerikanische Einflüsse. Mehr als das ist er auf seinem Instrument ein Erzähler, bei dem kein Satz dem anderen gleicht – kein Trickspieler, sondern höchste künstlerische Originalität, die seinen ikonengleichen Status in Bulgarien stets aufs Neue bestätigt. (Richard Schuberth)
Eintritt: 15.- €, 10.- € für MC-Besitzer
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Balkan Fever 2006