Sun July 2, 2006
20:00
Eröffnungsgala 3rd KlezMORE Festival Vienna

The Klezmatics (USA) / Aufwind (D)

The Klezmatics
Lorin Sklamberg: vocals, accordion
Matt Darriau: reeds, flutes, ethnic woodwinds
Frank London: trumpet
Lisa Gutkin: fiddle
Paul Morrissett: bass, tsimbl
David Licht: drums

Aufwind
Claudia Koch: vocals, violin, viola
Hardy Reich: vocals, mandolin, guitar
Andreas Rohde: vocals, bandoneon, percussion
Jan Hermerschmidt: clarinet, bassclarinet, flute, vocals
Thomas Paffrath: bass

Sorry this part has no English translation

The Klezmatics
Die amerikanische Band hatte seit jeher ein unverkrampftes Verhältnis zur Tradition. Von ihrem Gründungsjahr 1986 an konfrontierte The Klezmatics jüdische Musik mit anderen Einflüssen. Von Rock und Jazz bis hin zu afro-amerikanischen Folkmusiktraditionen aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs reichen diese Einflüsse, dies stets mit mitreißend originellen Arrangements. So führt die sehr bewegliche Band auf ihrem jüngsten Album „Brother Moses Smote the Water“ (Piranha/Ixthuluh) gewinnbringend Klezmer und Gospel zusammen. „Sie drehen schon fast hysterisch auf“, schrieb einmal schallplattenmann.de, „um bald darauf in tiefe Melancholie zu verfallen und eine berückende Ballade zu singen, auf die ein treibendes Tanzlied folgt. So bringen The Klezmatics nicht nur die ganze Bandbreite an Emotionen, sondern auch abwechslungsreiche Arrangements, bei denen die Klarinette zwar nach wie vor wichtig ist, aber nicht so ausschließlich im Vordergrund steht wie in der traditionellen Klezmer-Musik.“ Viele Liedtexte aus dem Klezmatics-Repertoire sind zudem auf höchstem Niveau poetisch. Kein Wunder, stammen die Texte ja auch durchwegs von bekannten Yidish-Poets des 20. Jahrhunderts, wie z.B. Itsik Fefer, Abraham Reisen, Peretz Hirshbein u.a. Anders formuliert: The Klezmatics vertonen in ihrer Unbekümmertheit und Spielfreude das Weltkulturerbe, ohne dabei die Gegenwart zu vergessen. The Klezmatics zählen unbestritten zu den interessantesten Live-Acts, da ihnen die Fusion yidish-traditioneller Lieder und Jazz wie kaum anderen gelingt, zwanglos und feudal, dass es nur so fiddelt, tutet - und überhaupt: Die Bläsersätze mit dem tanzbeinjuckenden Groove in bester Klezmer-Tradition sind eine Klasse für sich, und angesichts des 20-jährigen Bandjubiläums darf man sich einen KlezMORE-Festivalauftakt nach Maß erwarten. (Manfred Horak)

Aufwind
Und auch die aus Deutschland stammende Band Aufwind feierte vor nicht allzu langer Zeit ihr 20-jähriges Bandjubiläum. 1984 gegründet folgten zunächst Reisen zu den Stätten ostjüdischen Geisteslebens in Polen, Rumänien, Ungarn und eine eingehende Beschäftigung mit der jiddischen Sprache, Geschichte und Kultur. 1989 lernte die Gruppe den Klarinettisten Giora Feidmann kennen und wurde im Folgejahr als erste ausländische Gruppe zum renommierten Klezmerfestival nach Safed (Israel) eingeladen, wo mehrere gemeinsame Konzerte mit Feidmann stattfanden. Im Gegensatz zum Fusion-Sound von The Klezmatics überzeugt Aufwind vor allem mit überlieferter originaler Musik. So stammen auch die Stücke der aktuellen CD „inejnem“ von alten Aufnahmen, Liederbüchern, Antiquariaten und dergleichen. Aufbereitet freilich nicht in einem musealem Archivsound, sondern mit Virtuosität und Ausdrucksstärke, die Aufwind vom wichtigsten Klezmer-Portal www.klezmer.de auch den Status als „die beste deutsche Klezmer-Band“ einbrachte. (Manfred Horak)
Eintritt: 25.- €, 20.- € für MC-Besitzer
Eine Veranstaltung im Rahmen des 3. KlezMORE Festival Vienna 2006