Sun Sept. 24, 2006
20:00

Cécile Verny Quartet „The Bitter and the Sweet“ (CI/F/D)

Cécile Verny: vocals
Andreas Erchinger: piano
Bernd Heitzler: bass
Torsten Krill: drums

Sorry this part has no English translation

„Endlich eine, die nicht Ella Fitzgerald oder Billie Holiday abkupfert.\" (Michael Naura)
Ein neues Werk hat auch das Cécile Verny Quartett mit „The bitter and the sweet“ vorgelegt. Nach dem letztjährigen „European Songbook“, welches große Beachtung nicht nur in den Medien fand, ist „The bitter and the sweet“ der nächste beachtenswerte Wurf dieses ungemein homogenen Vierers.
Das Titelstück schückt sich mit einem sehr gelungen gescatteten Mittelteil, der die melancholische Grundstimmung dieser Komposition noch zu unterstreichen scheint. Aber am Ende dieses Stückes, das von der Trennung handelt, steht die Textzeile: „The sun starts to shine as I close my eyes, and welcome the day to start all over again“. Zwischen tiefer Melancholie und unbändiger Freude schwankend, gepaart mit der Hoffnung und der Neugier auf Neues, so könnte man „The bitter and the sweet“ von Cécile Verny und ihrem eingespielten Quartett bezeichnen.
In manchen Liedern der Sängerin überwiegt das Bittere (besonders im eindringlichen „I am broken“), aber immer ist dort auch ein Funken der Erwartung auf den weiteren Weg spürbar. So sind sehr persönliche Songs einer Frau entstanden, die endlich zu sich selbst gefunden hat. „Jahrelang habe ich zwischen den Stühlen gesessen“, sagt Cécile Verny, die an der Elfenbeinküste geboren wurde, in Frankreich groß geworden ist und mittlerweile in Freiburg ihre Heimat gefunden hat. „Ich fühlte mich nicht ganz wohl zwischen den Kulturen und Musiken (...) Das ist jetzt vorbei. Ich habe meine Ruhe gefunden.“
Aber nicht nur die Sängerin mit der großartigen Stimme hat ihre Identität gefestigt, gleiches kann man auch von ihrer Begleitband sagen, die ihren ganz eigenen Sound kultiviert hat. So ist das Cécile Verny Quartett über die Jahre zu einer festen Größe im europäischen Jazz geworden. Auf „The bitter and the sweet“ untermauert diese Formation ihren Spitzenplatz auf eindrucksvolle Weise, und es wäre wirklich begrüssenswert, wenn deutsche Festivalmacher und Veranstalter dies auch vermehrt erkennen würden! (Hermann Mennenga)
Und wenn das schon die Deutschen nicht erkennen, dann wenigstens wir! CH