Thu Jan. 11, 2001
21:00

Heinz Ditsch „Mazy“

Musik zu einem Tanzstück von Willi Dorner
Tanzcompagnie Willi Dorner:
Willi Dorner, Helga Gußner,
Saskia Hölbling, Maria Clara
Villa-Lobos, Manfred Kröll: dance
Ensemble Silicon Belly:
Heinz Ditsch: fagott, electronics
Martin Zrost: e-bass, saxophone
Martin Siewert: gitarre, effekte
Martin Brandlmayr: drums, electronics

Sorry this part has no English translation

„Mazy - eine Versuchsanordnung für fünf TänzerInnen“ von Willi Dorner (1999) besteht aus einer Reihe von Soli und Duos, stellt eine Versuchsanordnung über die wesensmäßige „Verborgenheit des Menschen für sich selbst“ dar. Mein Leib ist immer mit da, ohne daß ich mich von ihm entfernen kann. Er ist der Doppelempfindung fähig, so in der Selbstberührung, wo der berührte Körperteil selbst die Berührung empfindet, er schmerzt selbst und verursacht Schmerzen, seine Bewegungen werden in den kinästhetischen Empfindungen von innen gespürt und nicht bloß von außen konstatiert. Diese besondere Situation des Menschen, die man auch als „Doppelsinn“ bezeichnet, wirft Fragen zum Verhältnis von Körper und Bewußtsein auf, nach dem Verhältnis von Leib und Körper: der Leib, der ich bin und der Körper, den ich habe; der visuelle Sinn, der mir das Auseinandertreten von rein optischer und körperlicher Welt vor Augen führt. Ich kann meinen Körper nicht auf ein mechanisches Geschehen reduzieren. Mein Denken zerlegt das komplexe Gefüge („maze“) von Leib und Körper. Es bleibt das Gefühl, mich nicht völlig erfassen zu können, nur in Teilen, Gefühle von Eingrenzung, Beschränkung, aber auch des Auflösens, Zerfallens, Auseinanderfallens. Der Blick auf mich oder meine Wahrnehmung von mir ist beschränkt und bleibt unvollständig. Benennen gibt mir Halt. Ich erfahre mich durch den Anderen, die Beziehung zu dem Du reflektiert mich und gibt mir Halt. Die Beziehungen verändern sich, ob reflexiv, kommunikativ, gegensätzlich oder agonal, bleiben jedoch unauflösbar. (Willi Dorner)