Daisuke Fuwa: leader, conductor
Yoichiro Kita, Mitsuhide Tatsumi: trumpet
Kazushi Matsumoto : basstrombone
Yoshiyuki Kawaguchi: soprano-, alto saxophone
Alessandro A.Palmitessa: saxophone, clarinet
Hideki Tachibana: alto saxophone
Han Sato: tenor saxophone
Akira Kito: baritone saxophone
Chihiro Suzuki: keyboard
Keisuke Ota: violin
Aya Ono: flute, vocals
Hiroyuki Otsuka, Taeil Hwang: guitar
Aki Ono: bass
Jun Isobe, Ken Okutani: drums
Mari Sekine: percussion
Shinichi Watanabe: actor
Sayaka Nakada, Yumi Wada, Sugako Hirota, Kae Egawa, Yutaka Une: dancer
Toyo Matsubara, Yoshihiro Shimomura, Mayumi Fukuzaki, Takako Hasegawa: butoh-dancer
Kohtaro Yokozawa: VJ
Yasuhiko Abeta: stage director
Atsushi Tanaka: sound engineer
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„Es gibt keine Band auf diesem Planeten, die so ist wie unsere\\\", sagt Daisuke Fuwa. Ein schlichter, ein wahrer Satz, denn das Shibusa Shirazu Orchestra ist mehr als eine Band: Es ist ein Gesamtkunstwerk aus Musik, Tanz, Malerei, Videoprojektionen.
Für Europa entdeckt wurde die Großformation von Burkhard Hennen, ehemals der künstlerische Leiter des New Jazz Festivals in Moers, in Deutschland die erste Adresse für ungewöhnliche Musik aus den entlegensten Winkeln der Welt. Hennen fand die Truppe von Daisuke Fuwa 1997 in Yokohama. Mit Bulldozern war aus einem Parkplatz eine Art Amphie-Theater gemacht worden, Wehrtürme mit Samuraikriegern wachten über das Szenario, während auf der Bühne inmitten dieses künstlichen Kessels ein Musikspektakel losbrach, das selbst dem weitgereisten Hennen die Sprache verschlug. Bereits 1998 spielte Shibusa Shirazu zum ersten Mal beim Moerser Festival und ist inzwischen ein paar Mal in Europa unterwegs gewesen. (...)
Es beginnt lautlos. Zwei fast nackte, grau-weiß geschminkte Butoh-Tänzer klettern auf einen Steg vor der Bühne und kreisen in Zeitlupentempo umeinander. Auf dem Rücken tragen sie große, ausladende Zweige, die sich fortwährend ineinander zu verhaken drohen. In dem riesigen Zirkuszelt ist es mucksmäuschenstill. Dann geht der Vorhang auf, und ein infernalisches Getöse bricht los. Mehr als 20 Musiker sitzen auf der Bühne. Pianist Sachiko Nakajima traktiert seinen Flügel ausschließlich mit den Fäusten, die Saxophonisten um Hiroaki Katayama holen aus ihren Instrumenten mit Überblaseffekten schrille Geräusche heraus, inmitten des Orchesters steht Daisuke Fuwa. Er dirigiert, feuert an, läßt dieses Free-Jazz-Gewitter weiter anschwellen. Mit einer Handbewegung organisiert er aus diesem scheinbaren Chaos einen schnellen Beat. Das Orchester beginnt zu grooven, zwei bildhübsche Go-Go-Tänzerinnen, links und rechts auf hohen Podesten, lassen die Hüften kreisen und schwingen ihre Arme durch die Luft. Fast zwei Stunden lang erfüllt dieses riesige Ensemble das Moerser Festivalzelt mit der Energie eines Kraftwerkes. Rhythmen ändern sich ebenso abrupt wie die Dynamik. Die lauten Passagen nehmen deutlich mehr Raum ein als die leisen. Fuwa zeigt mit dem Finger auf einzelne Mitglieder seiner Band und gibt ihnen den Raum für solistische Ausflüge. Dann hat er Zeit, sich von seinen wilden Dirigaten zu erholen. Das Publikum ist aus dem Häuschen und feiert die furiose Show. Immer wieder wird nach Zugaben verlangt, und Shibusa Shirazu hat noch einiges in petto. Der Band-Name bedeutet frei übersetzt etwa „Sei niemals kühl\\\".
Gegründet hat der Free-Jazz-Bassist Daisuke Fuwa seine Band im Jahr 1988. Damals suchte er nach Musikern, mit denen er das Avantgarde-Theater Hakken no Kai begleiten wollte. Schon bald wurde dieser Zusammenschluß von Musikern um weitere Künstler erweitert. Besonders der Butoh-Tanz ist ein wesentliches Element bei Shibusa Shirazu. (...) (Heinrich Oehmsen)
Vom 4. bis zum 6. September macht die japanische Karawane auch in der Bundeshauptstadt halt und verwandelt Wien in Little Tokio. CH
Eintritt: je 18.- €, 3 Tages-Pass 45.- €