Sun Oct. 7, 2007
20:30

Karl Seglem Quintet (NOR)

Karl Seglem: tenor saxophone, goat horns, electronics
Håkon Høgemo: hardanger fiddle
Gjermund Silset: bass, guitar
Olav Torget: chinese moon guitar, ngoni, baglava
Helge Norbakken: drums, percussion

Sorry this part has no English translation

Der Norweger Karl Seglem spielt das Tenorsaxophon ebenso wie das traditionelle, aus dem Horn eines Bocks gefertigte Goat-Horn - und das mit voller Inbrunst. Mit seinem Album „urbs“ vertieft Seglem gemeinsam mit seiner Band, deren Klang unter anderem der Hardanger Fiddle-Spieler Hakon Høgemo prägt, zwei Entwicklungen, die sich schon länger in seiner Musik anbahnten: weg vom Jazz hin zur „alten“ Musik, zum Archaischen, aber auch Traditionellen. Und – ebenfalls weg vom Jazz – hin zum Elektronischen. Das Ursprüngliche vereint sich hier mit dem Künstlichen, ergibt ein dennoch sehr lebendig klingendes Gewebe aus akustischen Klängen, elektronischen Rhythmen und Klangteppichen. Bezeichnend ist dabei allein schon die Wahl der Instrumente von Seglem (ts, goat horns, electronic), aber auch von Gjermund Silset, der sowohl Kontrabass als auch E-Bass und E-Gitarre spielt. Ebenso janusköpfig lässt Olav Torget akustische und elektrische Gitarren erklingen, aber auch die Ngoni und Baglama. Schon hier sind Gegenpole in der Verwendung akustischer Instrumente und elektroakustischer bis synthetischer Sounds offensichtlich. Helge Norbakken unterstreicht mit Drums und Percussion das rhythmische Gesamtbild. Die immer gern zitierte „nordische Kühle“ kommt in „urbs“ ebenso zu Tage wie nordischer Folk: Hirtenmusik wird durch den Klang der Ziegenhörner assoziiert, der Einsatz von Elektronik wiederum lässt Seglem in der Moderne ankommen. Ein Album, welches mal sehr ursprünglich, mal sehr neuartig klingt und ein Künstler, der wie vor ihm Molvaer und andere „Nordlichter“ einen Faible für Brückenschläge hat. (Carina Prange)