Wed Dec. 26, 2007
20:30

Christine Jones & Jonesmobile (A)

Christine Jones: vocals
Paul Fields: violin
Aaron Wonesch: piano
Peter Schrammel: keyboards, accordion
Harry Putz: bass
Thomas Böröcz: drums

Sorry this part has no English translation

Christine Jones ist für sich ein kleines schillerndes Interart-Power-Paket. Sie ist als ein temporeiches, umtriebiges Stück Gesamtkunstwerk nicht an der hehren, ernsten Jahrhundertdimension der Gesamtkunstwerker Richard Wagner, Arnold Schönberg oder Hermann Nitsch orientiert, sondern hier und heute, poppig und grell für die Minute. (Dieter Schrage)
Christine Jones ist weder Musikerin noch Literatin, weder bildende Künstlerin noch Philosophin; weder Tänzerin noch Schauspielerin; weder Schaffende noch Rezipientin; weder E noch U. Christine Jones ist: die unwiderstehliche Summe aus alle dem. Die jedenfalls zur Gewissheit führt: „Wien“, so Peter Marboe, „Wien wäre ärmer, wenn es die Jones nicht gäbe“.
Wer ihre Karriere kennt, weiß warum. Eigentlich hatte die 1944 in Teplitz-Schönau geborene und in Salzburg aufgewachsene Tochter eines Architekten und einer Lehrerin in Wien auf Wunsch der Eltern Kunsterziehung studiert. Der künstlerisch-erzieherische Weg führte Christine Jones aber als Sängerin – zunächst zu Fatty George. Er und die Blues-Barden des „American Folk Blues Festivals“ vermittelten Jones eine faszinierende Musik und gleichzeitig die Möglichkeit, sich mit ihren Songs von Problemen und Sorgen frei zu singen und zu spielen. Christine Jones tat es als 20jährige den Musikern gleich: „Österreich war mir zu eng geworden, also schnappte ich mir eine Gitarre und trampte.“ Nach Barcelona, nach London, nach Paris. Im dortigen „Blue Note“ begann sie mit Jazzgrößen wie Kenny Clarke, Nathan Davis und Pony Poindexter zu arbeiten. Horst Lippmann, zu dieser Zeit einer der wichtigsten Produzenten außerhalb Amerikas, wurde auf Christine Jones aufmerksam. Er nahm sie unter Vertrag. Für Platten und Tourneen. Die Fachwelt war begeistert. Count Basie formulierte ein Empfehlungsschreiben und Christine stand plötzlich an der Seite von Stars wie Memphis Slim, Will Dixon, John Stubbelfield, Walter Booker und vielen mehr. Dennoch meinte Jazzhistoriker Klaus Schulz etwa schon damals: „Sie ist keine ausschließliche Bluessängerin, manche ihrer Songs gehen ins Ohr wie populäre Hits. Sie ist aber auch keine Pop-Sängerin, sie verträgt einfach kein Etikett, weil sie in ihrer Musik verschiedene zeitgenössische Sounds integriert.“ (Wolfgang Lamprecht, gekürzt)