Wed Jan. 30, 2008
20:30

Andi Weiß Quintet „Hard Bopin’“(A)

Andi Weiß: drums
Horst-Michael Schaffer: trumpet
Martin Fuss: alto-, tenor saxophone
Robert Schönherr: piano
Joschi Schneeberger: bass

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Wenn man von ganz wenigen Ausnahmen – die man, bei Django Reinhardt beginnend, an den Fingern einer Hand abzählen kann – absieht, dann finden alle europäischen Jazzbands und –Musiker ihre Vorbilder und Idole jenseits des berühmten Großen Teiches. Orientieren sich die klassischen Jazzbands an den Formationen von King Oliver und Louis Armstrong, so lassen sich die Swing-Adepten von Benny Goodman und Duke Ellington inspirieren. Wer es moderner mag, der zitiert in seinen Soli liebe- und respektvoll Charlie Parker und Dizzy Gillespie und die Hard-Bop-Fans beziehen ihre Wurzeln aus den Bands von Cannonball Adderley und Art Blakey - womit wir beim Andi Weiß Quintett wären. Hier musiziert eine höchstkarätig besetzte Band im Stile und Geiste des unvergessenen Meister-Drummers, der mit seinen Messengers jahrzehntelang die große Talenteschmiede der amerikanischen Jazz-Szene darstellte. Kaum einer der Großen des Modern Jazz der jüngeren Vergangenheit ist nicht bei Art gewesen – hier nur einige Namen stellvertretend für Dutzende: Art Farmer, Horace Silver, Kenny Dorham, Lou Donaldson, Lee Morgan, Donald Byrd, Hank Mobley, Benny Golson, Junior Mance, Bobby Timmons, Wynton Marsalis, Dave Schnitter, Junior Cook, Bill Hardman, Freddie Hubbard, Billy Harper, Woody Shaw, Curtis Fuller, Cedar Walton, und und und .... So ist es nicht verwunderlich, wenn man beginnt, die Musik von Art Blakey als die klassische Formel des Modern Jazz zu sehen – und der Wunsch entsteht, die Musik auch „live“ am Leben zu erhalten. Womit wir abermals beim Andi Weiß Quintett wären, das in seiner illustren Besetzung keine Minderwertigkeitskomplexe gegenüber den oben erwähnten Namen zu haben braucht: Horst-Michael Schaffer, tp,flh, Martin Fuss ts, Robert Schönherr p, Joschi Schneeberger b, und Andi Weiß dr, gehören unzweifelhaft zur „creme de la creme“ der österreichischen und damit auch durchaus der europäischen Jazz-Szene. Zurzeit widmet man sich, wie gesagt, Art Blakey mit dem Programm „Thank You Mr. Blakey“ – und das ist wahrlich herrlich so... (Axel Melhardt)