Thu March 6, 2008
20:30
Art of Solo

Marc Copland / Rudi Wilfer (USA/A)

Marc Copland: piano
Rudi Wilfer: piano

Sorry this part has no English translation

Marc Copland Solo
Wie kaum ein anderer Jazzpianist prägt Marc Copland seinen eigenen Stil, der sich – weitab vom allzu häufigen Geschwindigkeitsmarathon – durch Klangmalerei, feinste Nuancierungen und melodiöse Ruhe charakterisiert. „Ich spiele nur, was ich höre“ ist dabei sein erklärtes Motto, und uns Zuhörern gibt er gleichzeitig mehr zu hören als er spielt, denn seine farbige Gestaltung und überraschende, ungewöhnliche harmonische Wendungen verzaubern und geleiten in andere Welten. Dabei ist Marc Copland wahrlich kein Träumer, sondern ein äußerst feinfühliger Pianist mit einer genauen Vorstellung von Musik und einer perfekten Mischung aus Sinnlichkeit, Sensibilität und
Vernunft. Immer wieder deutet er dabei auch innerhalb einer Produktion dasselbe Stück mehrfach verschieden aus, so auch auf seiner neuen CD Time within time, die uns mit vier unterschiedlichen Versionen von Leonard Bernsteins Some other time verzaubert. Und auch sonst ist die Zeit das
maßgebliche Faktum dieser Einspielung: Immer wieder werden Metrum und Rhythmus „verrückt“, es wird gewartet und Zeit hinzugefügt, so daß man Zeit zum Zuhören bekommt. Und diese Zeit braucht man auch, den Marc Copland hat viel zu sagen – und läßt uns daran teilhaben. Man muß nur zuhören. (Pressetext)

Rudi Wilfer Solo
„‘What Now My Love\\\' – mit diesem Album habe ich ein neues Ziel erreicht: die Ruhe, das Solo Piano, das Endziel jedes Pianisten.\\\"
Sein erstes Engagement hatte Rudi Wilfer in Uzzi Försters Jazz-Band, mit der Fatty George Band begann seine lange Karriere, anfangs mit Trompete und Piano, in den swingenden Wiener 60ern. In den darauffolgenden Jahren konzentrierte er sich auf das Piano und wurde das kreative Bindeglied für internationale Jazzgrößen wie Slide Hampton, dem Leo Wright & Carmell Jones Quintett und Oliver Nelson (der ihn über Nacht in seine Berlin Dream Band holte). Ende der Sechziger debütierte dann das Rudi Wilfer Trio mit Toni Michelmayr und Victor Plasil, seine ungebremste Spiellust ließ ihn gleichzeitig aber auch das Erich Kleinschuster Sextetts beleben. Zur Ruhe brachte ihn dies nicht. Immer auf der Suche nach Kommunikation und neuen Erfahrungen arbeitete er mit der Charlie Antolini Band „Jazz-Power“, der Max Gregor jr. Band, Friedrich Gulda, Carl Drewo, Michael Honzak, Bud Freeman, Eddi „Lockjaw\\\" Davis, Lee Harper, Karl Ratzer, Aladár Pege u.v.a. 1973 gewann er den „International Jazz Composition Contest of Monaco\\\", mit „For Joe\\\", einer Hommage an eine seiner ersten, tiefen Impressionen, Joe Zawinul. Wilfer: „Er inspirierte mich mit fünfzehn zum Spielen, mit siebenunddreißig zu „For Joe\\\" - aber gemeinsam musiziert haben wir erst 1995, im Wiener Volkstheater!\\\" Der Jazzmusiker Wilfer schrieb aber auch die „St. Michaeler Messe\\\", die 1981 in der Don-Bosco-Kirche in Wien, im Rahmen des „Wiener Jazzfrühling\\\" mit dem Arnold Schönberg Chor und dem NÖ.-Kammerorchester (Solisten Erich Kleinschuster, Carl Drewo) unter der Leitung von Erwin Ortner, uraufgeführt wurde. Gerhard Bronner machte in seiner „Schlager für Fortgeschrittene\\\" daraus drei Sendungen und meinte: „Der Rudi Wilfer begann als Jazzer, jetzt legt er Wert darauf, als seriöser Komponist anerkannt zu werden!\\\" Nun wird das Werk, das schon in allen Bundeshauptstädten zu hören war, zu Ehren Rudi Wilfers rundem 60. Geburtstag im Herbst 96, in seiner Geburtsstadt Salzburg im Dom, unter der Leitung von Janos Czifra, erneut aufgeführt.
„What Now My Love\\\" ist ein weiterer Höhepunkt in Wilfers Karriere. Neben sechs Wilfer-Kompositionen präsentiert die CD unter anderem auch Bernsteins „Somewhere\\\" und Robert Schumanns „Kinderszenen\\\", von Wilfer neu „zum Improvisieren hergerichtet\\\". Und das ist sicher nicht der letzte Clou dieses großen Musikers: „Inzwischen habe ich die Liebe zur Violine entdeckt. Ich komponiere mehr als je zuvor: Klavierkonzert, kleine Stücke für Violine und Klavier, ein großes Violinkonzert. Und auch eine Oper liegt bereits im Tresor: \\\'Christian\\\', ein modernes, zeitgenössisches Bühnendrama.\\\" (Pressetext)