Sat April 26, 2008
20:30
Wortspiele Wien V

Linda Stift / Hans Platzgumer / Stefanie Geiger / Michael Stavaric / Johannes Weinberger / sfd

20.40 Uhr Linda Stift „Stierhunger“ (Deuticke Verlag)
21.00 Uhr Hans Platzgumer „Weiß“ (Skarabaeus Verlag)
21.20 Uhr Stefanie Geiger „Der Eisfürst“ (C.H. Beck Verlag)
22.00 Uhr Michael Stavaric „Nkaah. Experimente am lebenden Objekt“ (Kookbooks)
22.20 Uhr Johannes Weinberger „Aus dem Beinahe-Nichts“ (Luftschacht)
Moderation: Marianne Lang
22.40 Uhr vienna poetry school's english language students: nathan horowitz, sandra huber, julia novak, peter waugh (schule für dichtung), moderation: renée gadsden

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20.40 Uhr Linda Stift „Stierhunger“ (Deuticke Verlag)
Vor dem Schaufenster einer Konditorei lernt eine junge Frau eine ältere Dame kennen, die in Haartracht und Kleidung Kaiserin Sissi ähnelt. Sie lebt in einer Wohnung voll skurriler Erinnerungsstücke. Scheinbar harmlose gemeinsame Museumsbesuche erweisen sich als minutiös geplante Raubzüge, auf denen weitere Exponate, wie etwa die Kokainspritze der Kaiserin, herangeschafft werden. Auch vor dem Einsatz von Sprengstoff schrecken die Damen nicht zurück. Längst ist die junge Frau zur Komplizin geworden und längst hat auch ihre überwunden geglaubte Fresssucht, der „Stierhunger“, wieder von ihr Besitz ergriffen. Linda Stift führt uns in ihrem zweiten Roman Stierhunger (Deuticke, 2007) hinter die brüchige Fassade des alltäglichen Lebens, dorthin wo der Wahnsinn stets ganz nahe ist. Linda Stift, geboren 1969 in der Südsteiermark, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Ihr Debütroman Kingpeng (Deuticke, 2005) wurde viel beachtet. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien.

21.00 Uhr Hans Platzgumer „Weiß“ (Skarabaeus Verlag)
Der bekannte Musiker und Komponist Hans Platzgumer schildert in seinem neuen Roman Weiß (Skarabaeus, 2008) die faszinierende, raue Schönheit der Arktis, die fatale Anziehungskraft ihrer abweisenden Natur und die ungeahnten Möglichkeiten der Veränderung. Der Protagonist Sebastian Fehr will seinem Leben eine radikal neue Richtung geben. Er begibt sich auf die Reise in die Arktis. Doch im endlosen Weiß der Schneewüste, in der unendlichen Stille und Kälte des Nordens gerät er viel weiter an seine Grenzen als gedacht und gewünscht. In der totalen Einsamkeit bekommt er Wahnvorstellungen, das Licht blendet ihn und raubt ihm seine Sinne. Der Selbstfindungstrip gerät zum elementaren Überlebenskampf. Hans Platzgumer, 1969 in Innsbruck geboren, lebt in München und am Bodensee. Seit 1987 veröffentlichte er im Rahmen unterschiedlichster musikalischer Gruppen und Projekte, u. a. HP Zinkler, die Goldenen Zitronen und Queen of Japan oder im Rahmen der Elektronik-Formationen Cube & Sphere oder hp.stonji, zahlreiche LPs und CDs. Daneben etliche Kompositionen für Film und Hörspiel. Emil-Berlanda-Preis 2007. Bei Skarabaeus: Expedition. Die Reise eines Underground-Musikers in 540 KB (2005).

21.20 Uhr Stefanie Geiger „Der Eisfürst“ (C.H. Beck Verlag)
In Stefanie Geigers Debütroman Der Eisfürst (C. H. Beck, 2008) versucht eine junge Frau, sich in einem alten Haus im nächtlichen Gespräch mit ihrer Mutter durch ein Dickicht von Geschichten zu bahnen. Zum ersten Mal wird sie ihren Vater, den Eisfürsten, auf Sylt treffen. Es wird eine Reise in ein einsames Hotel, das lediglich von einem zerstrittenen Paar, einem lispelnden Rezeptionisten und einer kauzigen Putzfrau bewohnt wird. Am Ende dieser Reise erfährt die junge Frau mehr über sich, ihre Mutter und ihren Vater, als ihr lieb ist. Mal hochkomisch, dann wieder tieftraurig zeichnet die Autorin ein berührendes, atmosphärisch dichtes Doppelporträt einer jungen Frau und ihrer Mutter, die sich beide nicht der Welt der Tatsachen geschlagen geben. Stefanie Geiger, 1973 geboren, lebt in Augsburg. Sie wurde 2005/2006 zum „textwerk“-Seminar am Literaturhaus München eingeladen.

22.00 Uhr Michael Stavaric „Nkaah. Experimente am lebenden Objekt“ (Kookbooks)
Nkaah kam aus dem Meer. Als es vom Regen genug hatte, befahl es den Steinen, sich zu einem Haus zu fügen. In dieses Haus wird viel später der Ich-Erzähler in Michael Stavarics traumwandlerischen Miniaturen über die Welt der Kindheit und das Wesen Nkaah hineingeboren. Aber schon mit sieben Jahren entscheidet er sich, kein Kind mehr zu sein und an Nkaahs Seite aufzubrechen: mit Vasco da Gama durch niedurchschiffte Ozeane, mit Neil Armstrong zum Mond und mit vielen anderen; zu einer Reise, die niemals endet, denn „eine Reise muss getan werden“. Michael Stavaric gewann 2003 mit einem Auszug aus diesen Miniaturen mit dem Titel Nkaah. Experimente am lebenden Objekt (Kookbooks, 2008) den Wettbewerb „Poesie der Stille“ der Akademie Graz. Michael Stavaric wurde 1972 im techechoslowakischen Brno (Brünn) geboren. Er emigrierte 1979 nach Österreich und lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Wien. Er veröffentlichte die Gedichtbände Flügellos (2000) und Tagwerk (2002) sowie die Prosabände Europa. Eine Litanei (Kookbooks, 2005), Stillborn (Residenz, 2006), Terminifera (Residenz, 2007) und das Kinderbuch Gaggalago (Kookbooks, 2006). Er hat mehrere Auszeichnungen erhalten, u. a. den Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis 2008.

22.20 Uhr Johannes Weinberger „Aus dem Beinahe-Nichts“ (Luftschacht)
Mit seinem neuen Buch Aus dem Beinahe-Nichts (Luftschacht, 2007) hat Johannes Weinberger ein postmodernes Märchen für Erwachsene geschrieben, das zwar eigenen Gesetzmäßigkeiten folgt, in deren Zauberwelt sich aber aktuelle Probleme und Phänomene der heutigen Welt eingewoben finden lassen. Johannes Weinberger wurde 1975 in St. Pölten geboren und lebt heute als freier Schriftsteller und Sänger in Wien. Im Literaturverlag Luftschacht erschienen unter anderem die Romane Ich zähle zornig meine Schritte (2003) und Mara/Mara (2004) sowie die Prosadichtungen Hinter dem Sichtbaren / Der Sturz (2005).

Moderation: Marianne Lang
22.40 Uhr vienna poetry schools english language students: nathan horowitz, sandra huber, julia novak, peter waugh (schule für dichtung), moderation: renée gadsden