Sat April 19, 2008
23:59
Rote Laterne Kinonacht

Charles Mingus – Triumph of the Underdog

Regie: Don McGlynn
Engl. OF, 78 min

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Don McGlynn zeichnet ein umfassendes und vielschichtiges Porträt von Charles Mingus. Es spiegelt wider, wie Mingus (1922–1979) war: ein zerstreutes, sprunghaftes und oft missverstandenes musikalisches Genie, das heute vor allem als wegweisender Bassist bekannt ist, wobei aber im Film der hauptsächliche Fokus auf seinen Kompositionen liegt. Mingus’ Idol war Duke Ellington (in dessen Band er ja eine zeitlang spielte). Wir hören die Geschichte, wie Saxophonist Juan Tizol und Charles Mingus miteinander kämpften und Duke Ellington den Bassisten feuern musste, der sich daraufhin dem Saxophonisten Eric Dolphy anschloss. Es werden einzigartige Aufnahmen von Mingus und Dolphy im Duett gezeigt, und wir können mitverfolgen, wie Charles Mingus der plötzliche Tod von Eric Dolphy in Deutschland erschütterte. Aus erster Hand erfahren wir über ein ständiges Thema in der Kunst: das unvollendete Meisterwerk. Mingus’ Jazz-Symphonie „Epitaph“ war zur Gänze ein Desaster, wie es das erste und einzige Mal zu Lebzeiten des Musikers und Komponisten aufgeführt wurde. Über dieses Konzert ist einzigartiges Material im Film enthalten. Regisseur Don McGlynn geht mit seinem sehenswerten Dokumentarfilm auf die komplexe und kryptische Natur ein, die Mingus groß gemacht hat, unter der aber auch leiden hat müssen. (Alexander Lustig)