Wed Oct. 29, 2008
20:30

The Bad Plus „For All I Care“ (USA)

Ethan Iverson: piano
Reid Anderson: bass
David King: drums
special guest: Wendy Lewis: vocals

Sorry this part has no English translation

Um als Jazz-Klavier-Trio eine Scheibe Wurst vom Teller zu ziehen, benötigt es einiges an kreativer Schaffenskraft. Der Erfolg von „The Bad Plus“ lebt von ideenreichen Innovationen in Form kruder Eigenkompositionen und schaurig-schöner Coverversionen. Ob Nirvanas „Smells Like Teen Spirit“, Blondies „Heart Of Glass“ oder Aphex Twins „Flim“, immer überzeugen Reid Anderson (Bass), Ethan Iverson (Piano) und David King (Drums) durch ein schier unglaubliches Transformationsvermögen. Unter ihren begnadeten Fingern gedeihen selbst Goodies von Queen oder Björk zu ungekannter Schönheit. „Wenn wir Cover-Versionen auswählen und arrangieren, konsultieren wir ein Orakel und werten es gemeinsam aus“ veralbern sie ihre Arbeitsweise. Etwas ernster fügen sie hinzu: „Wir meinen, dass nur die Phantasie unsere Grenzen festlegen sollte und nicht der Stil“. Sie sprechen von einer „Dekonstruktion der verschiedenen Einflüsse“ und vermeiden elegant das Stigma der Verschmelzung. Statt dessen übertragen sie die von Dance, Pop und Rock inspirierten Tonfolgen in ihre eigene unerschütterliche Sprache aus reinem Jazz. Der „reine“ Jazz hat im Falle „The Bad Plus“ seinen Ursprung im Wisconsin der 80er Jahre. Dort tingeln die Musiker durch die Clubs und spielen Free Jazz, bevor sie sich 1990 erstmals musikalisch begegnen. Dennoch dauert es weitere zehn Jahre, bis sich anno 2000 „The Bad Plus“ formiert. 2001 erscheint ihr Debütalbum bei dem spanischen Indie-Label „Fresh Sound“. Insider spitzen die Ohren und ein Jahr später können die Mannen bereits auf einen Major-Deal mit „Columbia Records“ stolz sein. Die erste Columbia-Veröffentlichung „These Are The Vistas“ erscheint im Herbst 2003. Aufgrund gewagt-genialer Coverversionen und durch Produzent Tchad Blake (Peter Gabriel, Pearl Jam, Suzanne Vega, Tom Waits, Elvis Costello) mit aussagekräftigen Credits bestückt, lassen sich selbst hartgesottene Popmusik-Hörer und – Kritiker von ihrem „reinen“ Jazz anstecken, während die „echten“ Jazzer ihren neuen Stern am Himmel bejubeln... (www.laut.de)