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Der Klarinettist Denis Colin zählt zusammen mit seinem Landsmann Louis Sclavis zu den besten Instrumentalisten seines Faches in Frankreich. Sein langjähriges Trio ist eines der arriviertesten kammermusikalischen Jazzensembles in Europa überhaupt. Innerhalb der Reihe Zeitgenössischer Musik „Alles im Fluß“ bringt er seine Formation „Les Arpenteurs“ nach Passau, die im Zuge improvisierter Live-Musik zu Stummfilmen beim Pariser „Banlieues Bleues“-Festival 1995 entstand. Kollektive Improvisation ist kein neues Phänomen, doch mit dieser Formation versucht sich Colin an trickreicherem Material. Spielweisen, die oft in Orchester- und auch Filmmusik vorkommen, aber für kollektive Improvisation für gewöhnlich als zu komplex gelten.
„Insbesondere im Jazz hat sich die Tradition des gemeinsamen Improvisierens erhalten. Ein vielgestaltig-komplexer Rhythmus hält die Musiker zusammen und bildet den Rahmen, in den jeder seine eigene Stimme integriert. Bei mehr als drei Musikern erreicht das gemeinsame Spiel eine Intensität und Komplexität, die dem Publikum den besonderen Genuß ermöglicht, eine Abfolge von unterschiedlichsten musikalischen Momenten zu erleben, die sich aber einem Gesamtgedanken orientieren.“ (Denis Colin)