Sun May 9, 2010
20:30

George Duke Band (USA)

George Duke: keyboards, piano
Shannon Pearson: vocals
Jef Lee Johnson: guitar
Mike Manson: bass
Gordon Campbell: drums

Sorry this part has no English translation

Funk, Jazz und mehr: George Duke war im Porgy&Bess. Mit der “Presse am Sonntag" sprach er über seine Lehrer Joe Zawinul und Frank Zappa.
Schon der Beginn war vielversprechend. George Duke schlurfte mit einem Gläschen Rotwein und einem Schmunzeln im Gesicht auf die Bühne. So tapsig er aussieht, an den Tasten agiert dieser Bär von einem Mann flink und elegant wie eine Ballettelevin. Und das ohne Dehnungsübungen: „Wir beginnen mit einer Art Bebop mit Backbeat“, proklamierte der 63-Jährige und stürzte sich mit seinen jungen Musikern darauf, Epochen und Genres wild zu mixen. Sein superbes neues Album „Dukey Treats“ zeigt ja eine gelungene Rückkehr zum Funk. Duke zur „Presse am Sonntag“: „Fürs neue Album hantierte ich mit Vibes aus den Siebzigern. Ich liebe Sly & The Family Stone, James Brown, Earth, Wind & Fire – diese Sounds sind auf ,Dukey Treats‘ repräsentiert. Ich wollte ein heutiges Gefühl mit den Mitteln von gestern evozieren.“ Im Laufe des Konzerts präsentierte er davon die slicke R&B-Ballade „I Tried to Tell You“, das feurig-funkige „Everyday Hero“, das beseelte „Sudan“. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass Dinge wie im Sudan passieren“, erklärt er: „Es ist wichtig, dass sich Künstler zu Vorgängen äußern, über die die offizielle Politik lieber schweigt. Wie damals in den Sechzigern, als es möglich war, auf ein und derselben Platte Fun Music und Message Music zu platzieren.“ Duke liebt es, sich in vielen Genres zu tummeln. Wie spielerisch das abgehen kann, zeigte sein Stück „The Piano“, das er lustvoll in so unterschiedlichen Idiomen wie Blues und Afro, Doowop und Ragtime, Rock und Brasil durchdeklinierte. Im Gegensatz zum späten Joe Zawinul beschränkte sich Duke nie auf ein Instrument. Er spielte auch an diesem Abend den Flügel genauso wie E-Piano, Keyboard und Synthesizer. Wie erinnert er sich daran, dass er einst den Pianistenjob in der Cannonball Adderley Band von Zawinul übernahm? „Das Härteste, was ich je gemacht habe! Joes Fußstapfen waren damals zu groß für mich. Sowohl vom kompositorischen wie vom spielerischen Standpunkt her gesehen. Aber wir waren immer cool miteinander. Er ermutigte mich. Joe: Welch kreative Macht!“
Ein anderer Großer, bei dem Duke gelernt hat, war Oberfreak Frank Zappa, in dessen Band er dank Jean-Luc Ponty kam. Duke: „Meine Helden waren immer Leute, die stets nach vorne blickten, nie zurück. Von Frank lernte ich, dass Musik eine wirklich schrankenlose Kunst ist, wenn man den Mut aufbringt, das zu realisieren, was man fühlt. Eines Tages nahm er mich beiseite und sagte: ,Du glaubst nicht genug an dich! Du musst in dein Talent investieren. Kümmere dich nicht um das, was andere sagen oder machen.‘ Seither versuche ich, mich daran zu halten.“ Seinem alten Mentor widmete er ein ausgelassenes Medley aus „Cosmik Debris“, „Inca Roads“ und „Uncle Remus“, das vom jungen Publikum erstaunlich enthusiastisch aufgenommen wurde. Zudem beglückten Duke und Band im Zweieinhalb-Stunden-Konzert mit eigenen sublimen Disco- Funk-Hits wie „Brasilian Love Affair“, aber auch mit herzerfrischenden Ausflügen in die Welten von Earth, Wind & Fire, Sly Stone und James Brown. (Samir H. Köck, anlässlich eines Konzertes im Mai 2009)

Eintritt: 28.- €, € 8,- für MC-Besitzer
Sitzplätze auf der Galerie ausverkauft !