Wed Sept. 8, 2010
20:30
JazzWerkstatt Wien Festival „Vienna Roomservice“

Quadrat:sch / Metalycée (A)

Quadrat:sch
Metalycée

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Quadrat:sch

Hackbrett, Zither, Gitarre und Kontrabass – eine typische alpenländische Stubenmusikbesetzung seit dem 18. Jahrhundert. Mit dieser Instrumentierung wurde in den Stuben musiziert „es war Zuhörmusik im Gegensatz zur ländlichen Tanzmusik, die auch anders instrumentiert war“ sagt der Zitherspieler Christof Dienz. Die Stubenmusik ist vom Klangbild her sehr zart besetzt und Ausgangspunkt für die Musiker ist das Klangbild dieser alten Melodien. Die Musiker hören hinein in die subtile Klangwelt ihrer traditionellen Instrumente, erleben sie neu und erfinden damit ihre eigene Musik – geprägt von ihren musikalischen Erfahrungen und Vorlieben, Avantgarde und Klassik, Jazz, Ethno und natürlich auch Volksmusik, mit unerhörten Klängen und grooves: intensive Kammermusik mit hohem Improvisationsanteil. Weder die Wurzeln der Musiker noch die Suche nach Traditionellem waren ausschlaggebend für die Annäherung an die alpenländische Stubenmusik. „Angenähert haben wir uns an die überlieferten Kompositionen über die Instrumentierung. Hackbrett, Zither, Kontrabass und Kontragitarre waren die optimalen Voraussetzungen um diese Kompositionen aufzugreifen und sie mit unseren Erfahrungen zu verknüpfen, wir schließen damit unsere eigene musikalische Tradition mit der der Stubenmusik kurz und versuchen, altes und übertragenes neu und eigenständig zu reinterpretieren“ erklärt Christof Dienz. „Wir reflektieren zeitgemäß über den typischen Klang der Tiroler Stubenmusik.“

Metalycée

„Ashes to ashes, dust to dust…“ Die entscheidende Frage lautet ja: Was ist Metalycée? Schwierig. Ein paar (vorläufige) Antworten: Sound. Experiment. Avantgarde. Asche. Staub. Metall. Anders, einfacher gefragt: Wer ist Metalycée? Eine (möglichst kurze) Antwort: Aus einer Festplatte voll digital bearbeiteter Schlagzeug- und Gitarrensamples entstand im Jahr 2003 unter den Händen der Wiener Klangkünstler Armin Steiner und Nik Hummer (die mit Thilges3 an der Schnittstelle von Kunst, Geräusch und Politik arbeiten) das Projekt Metalycée. Ein sprechender Name, der von cerebraler Härte erzählt, von gutturaler Phantasie. Ein Name, der nicht zuviel verspricht. Mit ihrem international akklamierten „Another White Album“ legten „Metalycée“ anno 2005 die verborgenen Verbindungslinien zwischen abstrakten Electronica und Drone Metal offen, die geheime Liebesbeziehung zwischen Klangforschung und Zwerchfellzertrümmerung. Vor drei Jahren komplettierten der Schlagzeuger Bernhard Breuer, Bassist Matija Schellander und die Sängerin Melita Jurisic das zur Band gewachsene Experiment, was nicht ohne Folgen blieb: Das neue Album „It Is Not“ tanzt nun auf einer anderen, surrealen Hochzeit, jener zwischen Free Jazz, Metal und, nun ja, HipHop. Wer jetzt Genrenamen braucht, darf es mit Free Rap versuchen, gern auch mit HipDrone, aber Genrenamen braucht ja ohnehin niemand.