Tue Nov. 13, 2001
21:00

Brötzmann/Drake/Zerang (D/USA)

Peter Brötzmann: saxophone
Hamid Drake: drums, percussions
Michael Zerang: drums, percussions

Sorry this part has no English translation

Ich denke, dass es uns in den 60er- und frühen 70er-Jahren darum ging, den ganzen Müll über Bord zu schmeißen, der die Musik belastete - formalen Kram. Das war ja damals das Ende der Hardbop-Zeit. Ich tue nichts lieber, als mir alte Art-Blakey-LPs anzuhören. Bloß war es damals an der Zeit zu sagen: „Weg damit!“ Es ging auch um die Vision einer freieren, besseren Gesellschaft. Illusionen, wie wir gemerkt haben. (Peter Brötzmann)
Illusionen hin oder her – Peter Brötzmann blieb in der Umsetzung seiner musikalischen Ideen konsequent, was im journalistische Etiketten wie Kraftjazzer und dergleichen einbrachte. Brötzmann ist mitverantwortlich, dass man heute selbstverständlich vom europäischen Jazz sprechen kann.
Seit einigen Jahren kooperiert er verstärkt mit Musikern aus Chicago (The Chicago Oktet/Tentet).
„Man soll manchmal den ganzen Haufen zusammentrommeln! Das ergibt einen fundierten Sound. Es gibt ja in den letzten 20 Jahren die Tendenz, dass das Reisen teurer wird, die Gagen aber dieselben bleiben - also werden die Gruppen immer kleiner. Dem muss man ab und zu, wenn man die Möglichkeiten sieht, etwas entgegensetzen.“ (Peter Brötzmann)
Diese Gelegenheit hatte er heuer beim Jazzfestival in Saalfelden, wo er mit dem erwähnten Tentett für Aufregung sorgte. Im Porgy gibt’s eine reisekostenschonendere Trio-Variante, dafür sorgen gleich zwei Schlagzeuger für die notwendige Energie! CH