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„Back to the Future“ – so könnte man die ungewöhnliche Remix-Performance des „MiKamO“, des Mitteleuropäischen Kammmerorchesters, auch beschreiben, bei der uns die Musikerinnen und Musiker auf eine Zeitreise durch ein zentrales Werk des polnischen Meisters der Klaviervirtuosität mitnehmen – eine Reise ins Klavierkonzert op. 21. Sie ist romantisch-virtuos und postmodern zugleich... denn die Komposition wird wie ein Buch geöffnet, das intensive expressive Geschichten liefert, Geschichten, die Assoziationsketten auslösen und dabei automatisch den Ausgangspunkt für neue, weitere Gedanken lieferen. Musikalisch bedeutet das: alte, originäre (Chopin¹s) Ideen werden neu erfunden, „remixed“ mit elektronischen und instrumental-akustischen Mitteln – es gilt, eine Synthese mit der Zeit und dem Ursprung einzugehen. Dabei kann es auch schonmal vorkommen, dass der Remix trügerisch nah am Original vorbeigleitet bzw. dies es auch bewusst mehrfach umkreist, um das eine oder andere Detail aus einem ganz anderen Blickwinkel zu erkennen... instrumental, elektronisch, visuell.
„Wie wird alte Musik nach neuesten Erkenntnissen renoviert?“ Historische Musik, historisches Material als Grundsubstanz für etwas ganz Neues ist ein zentraler Gedanke der „MiKamO“-Saison 2010/11. Das „Mitteleuropäische Kammerorchester“ hat sich seit 2005 an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien als Schnittstelle von herausragenden Talenten aus unterschiedlichen Ländern Mittel- und Osteuropas herausgebildet. Eine weitere Besonderheit ist, dass in „MiKamO“-Konzerten Musik auch regelmäßig mit Kunstschaffenden aus den „performing“ und „visual arts“ verbunden wird.
Diesem Prinzip folgend ging das „MiKamO“ mit seinen letzten Konzertzyklen „plastic.music“ (Okt. 2008), „VertikalKonzert“ (Jän. 2009), „haydn.reflected“ (Feb. 2009) sowie „aperghis.play“ (Mai 2009) mit großem Erfolg von Wien aus über Budapest, Bratislava bis Bukarest auf Tour. (Frank Stahmer)
Veranstalter: Porgy&Bess und Collegium Hungaricum