Mon Dec. 10, 2001
21:00

Christof Lauer & Jens Thomas “Shadows In The Rain” , Bertl Mayer & Paul Urbanek “Reverse Composing”

Christof Lauer & Jens Thomas “Shadows In The Rain”
Christof Lauer: saxophone
Jens Thomas: piano

Bertl Mayer & Paul Urbanek “Reverse Composing”
Bertl Mayer: harmonica
Paul Urbanek: piano, keyboards

Sorry this part has no English translation

Christof Lauer & Jens Thomas “Shadows In The Rain”

Sollte es noch nicht bemerkt worden sein: Die Jazz-Standards von heute stammen nicht mehr von Berlin, Kern oder Gershwin, sondern von den Beatles, Björk oder, wie in diesem Falle, Sting. Es ist auch kein Zufall, dass der “gute Mensch” unter den Pop-Superstars Ende der 80er Jahre (z.B. The Blue Turtles) mit Jazzmusikern wie Branford Marsalis, Kenny Kirkland und Omar Hakim arbeitete. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Grossmeister des orchestralen Jazz, Gil Evans, der in den 70er Jahren Kompositionen von Jimi Hendrix vom Rock-Klischee befreite, gegen Ende seines Schaffens mit dem britischen Sänger kooperierte. Aus gutem Grund: Sting schreibt “songs” auf die man im Jazz schon lange gewarten hat! Lauer & Thomas werden die sting’schen Themen mit kammermusikalischer Finesse auf das Wesentliche reduzieren. Intim! CH

22.30 Uhr: Bertl Mayer & Paul Urbanek “Reverse Composing”

Urbanek und Mayer haben eine gemeinsame musikalische Vergangenheit. Die Väter der beiden waren beide Pianisten, etwa gleich alt, wechselten sich bisweilen in denselben Bands ab, oder substituierten sich gegenseitig. Bertl spielte lange mit Karl Ratzer, Paul mit Harri Stoika, gemeinsam waren sie von Anfang an bei der Entstehung der Allegre Correa Group dabei, lange bevor die Band diesen Namen bekam. Die von Paul entwickelte Kompositionsmethode (Reverse Composing) wurde bei der CD “The Hans Koller Concept” erstmals öffentlich vorgestellt.
Für den nächsten Schritt, nämlich das Übertragen dieser Konzepte auf das live-Musizieren hat er in Bertl Mayer den idealen Partner gefunden. Sein motivisch orientierter Improvisationsstil und seine Fähigkeit der Melodieverarbeitung trifft genau den Kern von Pauls Arbeit. Die im Jazz selten bis gar nicht verwendeten Methoden von Polyphonie und Kontrapunktik (auch als Improvisationskonzept)
stehen bei Urbanek & Mayer im Mittelpunkt.
“Ich möchte erreichen, dass die Grenze zwischen Komposition und Improvisation für den Zuhörer gar nicht mehr wahrnehmbar ist, Improvisiertes die klare Konstruktion einer Komposition aufweist, Geschriebenes frisch und spontan klingt”(Paul Urbanek)