Sun April 22, 2012
11:00
Frühschoppen

Klangkombinat Kalksburg (A)

Heinz Ditsch: accordion, singin chainsaw, vocals
Paul Skrepek: drums, red doubleneck guitar, vocals
W.V.Wizlsperger: vocals, tuba, comb
Oskar Aichinger: piano, vocals
Thomas Berghammer: trumpet
Hannes Enzlberger: bass
Christian Gonsior: saxophones
Clemens Hofer: trombone
Martin Zrost: reeds, vocals

Sorry this part has no English translation

Der faule Schlaff ist nicht den wachen Musen hold
Die frühe Morgen-Zeit bringt Phöbus-Söhnen Gold.

... da es nicht sehr viel Neues zu berichten gibt, lassen wir uns vom Datum unseres letzten frooh show pans vor der Sommerpause inspirieren und gedenken dem wohl bedeutendsten Vertreter der Zweiten Schlesischen Schule, Hans Aßmann Freiherr von Abschatz, dessen Todestag sich just am 22. April zum 313. Mal jährt. Er schrob viele bemerkenswerte Langgedichte, die aber, wie sich denken lässt, an dieser Stelle zu viel Zeit und Raum beansprucherten und dessenthalben von uns auch gäntzlich weckgelaßen geworden sint; aber ein paar Sprüche – deren Sinn sich modernen Ohren nicht immer gantz zur Gänze erschließt, wie z.B.: 'Ist ein Kressel in der Taschen / Mustu nicht Lampreten naschen.' – also ein paar Sprüche gehn sich schon aus: Zum Thema Frühschoppen bemerkt der Dichter treffend: 'Glücke wird gar selten alt / Lust und Schmertzen wechseln bald: / Den der Morgen hoch sieht fliegen / Schaut der Abend wieder liegen.' Für Oskar Aichinger hat der Freiherr auch ein gutes Wort: 'Man mißt den Mann nicht nach der Elen aus; / Offt hat ein grosser Geist ein kleines Haus.' Für Sänger_innen: 'Laß deinen Mund verschlossen seyn / So schluckst du keine Fliegen ein.' Für Alkoholiker_innen: 'Soll die Mühle fertig gehn / Darff sie nicht im Trocknen stehn.' Für Dichter_innen: 'Der Schleiffstein schärffet nicht / man muß ihn vor begüssen; / Trinckt ein Poete nicht / so wird der Reim nicht flüssen.' Aber nicht nur HallyGally, auch so manches, das was zum Nachdenken verleiten könnte, ist beim Aßmann noch zu finden: 'Wie vielen hat der Wein das Leben abgestohlen / Es fallen ihrer mehr durch Gläser als Pistolen.' Auch eine Mahnung für alle Kreuzfahrtkapitän_innen hat unser Jubilar parat: 'Nicht zu weit auff hohe See / nicht zu nah auch am Gestade! / Dort kömmt offt von freyem Sturm / hier von blinder Klipp ein Schade!' Überhaupt, unser Abschatz dürfte über eine verblüffend grosze seherische Gabe verfügen, auch wenn die diversen National-, Fundamental-, Kapital-, Fesch- und sonstige -ismen damals wohl noch nicht so erforscht waren, wie sie es heute sein sollten: 'Alles wird numehr schlimmer auff der bösen Welt / Welche stets zurück und in tieffern Abgrund fällt.' Ja, ja. Wir aber werden wie immer bemüht sein, einen juliennenen Querschnitt aus selbstgezogenem Kraut und gestohlenen Rüben zu bieten. Bleiben Sie uns gewokt und vielen Dank für Alles. (Für das Kombinat: Wolfgang Winzmann Freiherr von Perger)