Fri Sept. 7, 2012
20:30
Vienna Roomservice

Max Nagl & Josef Novotny & Clemens Wenger / Kompost3 (A)

Aus einem uns nicht nachvollziehbaren Grund kann man für diesen Abend keine Tickets online kaufen. Wir reservieren Ihnen aber gerne Karten an der Abendkassa, wenn Sie diese unter ticket@porgy.at bestellen...

Max Nagl / Josef Novotny / Clemens Wenger
Max Nagl, Josef Novotny, Clemens Wenger: autoharp, bangadesh harmonium, toy piano, reeds, steel drum, plastic guitar, mini amplifiers, toy instruments

Kompost3 „Present Their 2nd Instrumental Album“ (A)
Martin Eberle: trumpet, fluegelhorn
Benny Omerzell: fender rhodes, red instruments
Manu Mayr: bass
Lukas König: drums, electronics

Sorry this part has no English translation

Max Nagl / Josef Novotny / Clemens Wenger
Blickt man auf die zahlreichen Projekte, in denen Max Nagl seine Finger mit im Spiel hat, wird eines sofort klar. Hier ist ein Musiker Mann am Werken, der sich seine eigenen Freiräume schaffen will und für den der Begriff „Berührungsangst“ ein Fremdwort darstellt. Es gibt wohl kaum ein Genre, in dem der 1960 in oberösterreichischen Gmunden geborene und bereits mehrfach ausgezeichnete Saxophonist und Komponist nicht schon einmal eindrucksvoll reüssieren konnte.
Ist es alleine die instrumentale Virtuosität, die einen Musiker ausmacht? Oder gehört doch noch weit mehr dazu, sich als eigenständiger Künstler zu positionieren. Vielleicht bedarf es dazu auch Mut, bereits beschrittene Wege zu verlassen, um sich für Neues frei zu machen. Max Nagl gehört ohne Zweifel jener Gattung von Musikern an, die sich mit Vehemenz dagegen wehren, auch nur für einen kurzen Moment einer bestimmten Kategorie zu entsprechen, die zu keiner Zeit Gefahr laufen wollen, sich in Wiederholungen zu verlieren, die, um diese zu vermeiden, immer wieder neue musikalische Projekte in Angriff nehmen. 
Egal, ob es sich um Jazzrock bei „Go 4 It“, Freejazz bei „Manhatten Love Suicide“ oder die Verbindung zwischen Jazz und Klassik herstellend in seinem Projekt „Maxixe“ handelte, Nagl, so scheint es, fühlt sich in fast jedem Bereich pudelwohl. Mit seiner 2006er Veröffentlichung „Market Rasen“ wagte sich der Ausnahmemusiker sogar noch um einen Schritt weiter und verließ er das ihm vertraute Genre Jazz, um sich der Welt des Pop, speziell der von Artpopikone Robert Wyatt, dem Schlagzeuger, Sänger, Komponist und Mitbegründer der legendären Experimentalgruppe „Soft Machine“, zu widmen. Beispiele seiner enormen Wandlungsfähigkeit sind auch die Projekte „C.O.D.E.“ und „Boulzac“. Zu den aufsehenerregenden Arbeiten der letzten Jahre gehören die Zirkusmusik für die Compagnie Jerome Thomas, Musik für Kinderhörspiel „Schon schön“ (ARD), das Quartett mit Steve Bernstein, Noel Akchote und Brad Jones und die vor wenigen Wochen uraufgeführte Kinderoper „Camilo Chamäleon“.

Kompost3 „Present Their 2nd Instrumental Album“
„Scheppernd hingerotzte Trash-Funk-Grooves werden hervorgeholt und gleich wieder von geräuschvollen Free-Einlagen unter Beschuss genommen. Die Hammondorgel darf in räudiger Inbrunst röhren und heulen. Darüber mäandert die Trompete in weichen Klangbändern, um sich immer wieder in genussvoll zelebriertem souligem Pathos über alle Geschmacksfragen zu erheben. Klischee? Wen kümmert’s. Kompost3 folgen in frisch-frecher Manier ihrer eigenen, klug gewählten Spur.“
So schrieb Andreas Felber im Falter zur Debut CD im Jahr 2010. Zwei Jahre und eine Remix LP später lassen die vier jungen Herren wieder von sich hören. Eine CD wie man sie sich von einer improvisierenden Liveband wahrscheinlich nicht erwarten würde. Da wurde fleißig produziert und prominent gemastert. Man darf gespannt sein! (JWW)