Mon Oct. 15, 2012
20:30

Robin McKelle & The Flytones „Soul Flower“ (USA/F)

Robin McKelle: vocals
Al Street: guitar
Ben Stivers: keyboards, piano
Derek Nieverelt: bass
Adrian Harpham: drums

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(...) Die aparte Brünette aus Rochester warf ihre stets ein wenig verrucht klingende Alt-Stimme an und neckte zunächst mit John Mercers „Something's Gotta Give“. Schade, dass sie nur mit kleiner Besetzung angereist war. Ein paar Saxofone und Klarinetten hätten ihre Mission leichter gemacht. Doch mit Hilfe von Alain Mallets pointierten Piano-Grooves, die McKelle, die selbst Klavier studiert hat, zuweilen ein helles Lachen entlockten, eroberte sie zügig die prophylaktisch grantelnden Wiener. Hinreißend interpretierte sie Nina Simones „Go To Hell“, den alten Billie-Holiday-Schlager „Lover Man“ und George Shearings (vor allem durch Ella Fitzgerald und Sarah Vaughans Versionen bekannt gewordenen) Swing-Klassiker „Lullaby Of Birdland“. All diese geschichtsträchtigen Songs versah sie durch ihre herzlich raue Intonation mit jener Patina, die nur auf edlen Materialien schimmert. Alterslose Lieder, an denen sich die leidige „Ist-das überhaupt-Jazz?“-Diskussion schon vor 50 Jahre hätte entzünden können! Doch so kurz nach dem Krieg hatte der Kleingeist noch nicht an Terrain gewonnen, da wurde die konkrete Emotion, die diese Musik auslöst, noch gern und ohne schlechtes Gewissen genossen... Großer Eisbrecher war das mit „some latin flavour“ gewürzte Andrews-Sisters-Stück „Bei mir bist du schön“, bei dem McKelle als Volontär den „Herrn Alfred“ aus dem Publikum holte. „Wow, you've got a good grip“, meinte sie, als sie kurz auf dem Schoß des würdigen Herrn Platz nahm und bald „No hands!“ rufen musste. Das versprochene „Liebesinsekt“ ließ sie dann in einer blinkenden Version von „Make Someone Happy“ und einem innigen „Let's Fall In Love“ fliegen. Anfangs umwölkte Gemüter klarten auf, und unvermutete Heiterkeit regierte den Platz. (Samir H. Köck, 2007)