Tue May 14, 2013
20:30

Henry Threadgill & Zooid (USA)

Henry Threadgill: alto saxophone,flute
Jose Davila: trombone, tuba
Liberty Ellman: guitar
Christopher Hoffman: cello
Elliot Kavee: drums

Sorry this part has no English translation

Henry Threadgill is finding himself in the midst of a career renaissance. His new release, Tomorrow Sunny / The Revelry, Spp is the continuation of his twelve year-long musical journey with his band Zooid, whose prior releases This Brings Us To, Volumes 1 and 2 have brought Threadgill a resurgence of critical acclaim. NPR called him "a true idiosyncratic great” and The New York Times “one of the most thrillingly elusive composers in and around the jazz idiom." Pianist Vijay Iyer, who covers one of Threadgill’s songs on his new release Accelerando, calls him "A true American maverick, Threadgill continues to matter because he has elevated the act of making creative choices to a high art. His lifetime of creative exploration is characterized by a continual, systematic, and often downright radical confrontation of the fundamental building blocks of music." (Pressetext)

Henry Threadgill ist längst eine fest etablierte Größe des nordamerikanischen Avant Jazz; Wobei er im Unterschied zu so manch anderer "Größe" oder "Legende" - diese Wendung unterstellt ja in gewissem Sinne auch mangelnde Vitalität, mithin Museumsreife - seine ungebrochene Schaffenskraft immer wieder durch gelungene Arbeiten unter Beweis stellen konnte.
Auch bei diesem Werk seines Quintetts "Zooid" ist das nicht anders. "This Brings Us to, Vol.1" beginnt vorsichtig, gleichsam tastend, als ob die Band ausprobieren wollte, was sie ihrem Publikum zumuten kann. Diese Zurückhaltung wird jedoch mit Beginn des zweiten Stückes umgehend abgeworfen: "To Undertake My Corners Open" explodiert förmlich, die Musik strebt in tausend verschiedene Richtungen zugleich, sodass es scheint, als spielten die Musiker aufs Geratewohl. Diese ungezügelte Energie und Komplexität zeichnet denn auch das gesamte Album über weite Strecken aus; Tatsächlich stecken hinter dem vermeintlichen Pandämonium jedoch präzise ausgearbeitete Kompositionen: Es bedarf höchster Aufmerksamkeit seitens des Hörers, um den komplexen Relationen, in denen die Musiker zueinander stehen, auf die Schliche zu kommen.
Den Zugang zu diesen Stücken eröffnen am ehesten Liberty Ellmans hell perlende Gitarrenläufe, die wie ein Silberfaden den Weg durch das Labyrinth weisen. Die übrigen Solisten scheinen dazu nämlich kaum geeignet: Während Trombonist Jose Davila zumeist die extrem bewegliche Rhythmussektion unterstützt, erforscht Threadgill entweder die rauen Timbres des Saxophons oder ergeht sich in extravaganten Flötenläufen.
Threadgills spezielle Spielart des Jazz - nicht wirklich "free", aber dennoch sehr fordernd - wird wahrscheinlich nicht so bald ein breiteres Publikum finden; Wer allerdings den Werken Eric Dolphys oder Anthony Braxtons etwas abgewinnen kann, findet hier eines der besten Jazzalben seit Beyond Quantum. (Pressetext)

Eintritt: 25.- € Sitzplatz, 18.- € Stehplatz