Zyklus Leidenschaft
I) Sacré
II) Schlüssel zu Herzen & Höllen
III) Buchstabenmusik
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Sacré
Vom Zerstörerischen zum Erstrebenswerten und darüber hinaus
Katharina Weinhuber: Performance, Inszenierung
Markus Kupferblum: Performance
In der Performance "sacré" gehen Katharina Weinhuber und Markus Kupferblum unterschiedlichen Ausprägungen der Leidenschaft innerhalb einer Liebesbeziehung nach. "Wenn die Leidenschaft verzweifelt versucht ihren Raum zu erobern und zu besetzen, tut sie das nicht mit der einträglichen, ermutigenden Ökonomie der Liebe, sondern verschwenderisch und verlustreich. Noch während sie Trost und Bestätigung sucht, will sie gleichzeitig schon widerlegt, abgelehnt, enttäuscht werden, will hören, dass ihre Hoffnungen trügen. Und sie täuscht sich tatsächlich, denn nichts, was in der Wirklichkeit geschehen könnte, würde den Ansprüchen der Leidenschaft genügen. Alle Beweise der Zuneigung, der Lust, der Vertrautheit, des Liebens und Geliebtwerdens sind für sie nichtige Albernheiten, rührselige Stimmungen und Wünsche, zufällige Konstellationen von Blicken und Gesichtern." Umberto Galimberti (Liebe, eine Gebrauchsanweisung)
Schlüssel zu Herzen und Höllen
Auf einer Brücke über den großen Fluss trennt ein Zaun den Gleisverkehr vom Fußpfad. Liebende aus aller Welt treffen sich dort, gravieren Ihre Initialen in ein Vorhängeschloss, und schließen das Schloss fest an den Zaun. Dann werfen sie die Schlüssel in die Tiefe und fahren wieder hinaus in alle Welt. Uns interessiert, was aus ihnen und ihrer Liebe geworden ist, und tauchen auf den Grund des Flusses. Wir bergen die Schlüssel und suchen das passende Schloss. Über ein von uns entwickeltes poetisch-musikalisches Verfahren, erzählen uns Schlüssel und Schlösser die Geschichten der Liebenden. Dinge und ihre Silhouetten, Lichter und Schatten, Klänge und Melodien, Töne und Worte, Fetzen und Fragmente, verdichten sich zeitlich und räumlich zu einer magischen Schau in weite Fernen.
Peter Ketturkat: Theater der Dinge, Konzept, Performance
Michael Bruckner-Weinhuber: Musik, Performance
Buchstabenmusik
Zum Thema "Leidenschaften" möchten wir anhand einer Kurzgeschichte von Yoko Tawada einen sinnlichen Zugang zu Schriftzeichen darstellen. Renald Deppe schuf mit seinen graphischen Partituren eine spannende und komplexe Form der Verbildlichung von Klängen, Yoko Tawada setzt sich mit der Verwandlung von Schriftzeichen in Worte und ihrer Bedeutung auseinander, Markus Kupferblum versucht mit seiner Arbeit aus Worten Bilder zu machen. Rebekah Wild schafft mit ihren bewegten Objekten lebendige Situationen, die allem Leben einhauchen, was sich in einem Raum befindet. So schließt sich ein Kreis. Dessen Motor ist die Leidenschaft des menschlichen Ausdrucks. Das sinnliche Erfahren der Welt ist der Sinn unserer Existenz. Wenn wir Beobachten lernen, lernen wir Denken, wenn wir Denken lernen, wollen wir unsere Gedanken festhalten. Die Spurensuche beginnt mit einem Film, der einem Raum und seinen Klängen ausgesetzt wird. Dabei wird die Musik von Renald Deppe, das Publikum und die Raumklänge aufgenommen, und dem Film später als Tonspur beigefügt.
Darsteller: Therese Shire
Puppe: Rebekah Wild
Musik: Renald Deppe
Ausstattung: Ingrid Leibezeder
Regie/Konzept: Markus Kupferblum
Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung
Eine Kollaboration zwischen KünstlerInnen im Rahmen des Forums CDS
(Centrum für dramaturgische Studien, Wien) & Lost & Found / Porgy & Bess