Nnenna Freelon: vocals
Chico Pinheiro: guitar
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... Erstaunlich wirkkräftig war auch Nnenna Freelons von Gospel und Soul genährter Vokaljazz in der Universitätsaula. Sie ist ein Late-Bloomer im Jazz, weil sie sich dafür entschied, drei Kinder zur Welt zu bringen, ehe sie mit der Musik Ernst machte. Ihr Albumdebüt feierte sie 1992 in ihren späten Dreißigern. Nicht zu spät, um sich auf die Fährte der glorreichen Tradition zu begeben. Heute gilt sie als eine der beseeltesten Interpretinnen von Duke Ellington. Mit einem glühenden „I Got It Bad And That Ain't Good“ begann sie vielsagend. Mit Charlie Chaplins „Smile“ und weiteren gut abgehangenen Songs wie „Round Midnight“ und „Skylark“ zeigte sie, wie man mit gezieltem Reflektieren zu einer Art innerweltlichen Erlösung kommen kann. Die dramatischen Szenarien dieser alten Lieder halten meist mehr Utopien bereit als heutiges Liedgut. Von höchster Delikatesse waren Freelons raffinierte gesangliche Verzögerungen. Zu den Höhepunkten zählten das butterweich intonierte Stevie-Wonder-Juwel „My Cherie Amour“ und das zarte „If I Had You“. (Samir H. Köck, Die Presse 4. November 2012)
Nnenna Freelon arbeitete nach ihrem Studium am Simmons College in Boston in der Verwaltung eines Krankenhauses in Durham (North Carolina) und zog drei Kinder auf. Daneben trat sie als Sängerin in lokalen Clubs auf und ging gelegentlich auf kurze Tourneen. Ellis Marsalis entdeckte die Sängerin 1990 bei einem Auftritt in Atlanta. Sie machte nun rasch Karriere, legte ein erstes Album vor und ging bereits 1992 mit der Philip Morris Superband auf Welttournee.
Die Sängerin arbeitete zudem mit Herbie Hancock, Billy Taylor, Yusef Lateef, Toshiko Akiyoshi, Dianne Reeves, Ray Charles, Al Jarreau und T. S. Monk. 2001 trat die Sängerin zusammen mit Jon Hendricks und Annie Ross auf. Sie konzertierte unter anderem in der Carnegie Hall, im Hollywood Bowl, beim Monterey Jazz Festival und Montreux Jazz Festival. Als Schauspielerin spielte sie in dem 2000 gedrehten Film „Was Frauen wollen“ neben Mel Gibson und Helen Hunt, wo sie auch den Song „If I Had You“ interpretierte. Sie ist weiterhin die Sprecherin der National Association of Partners in Education. (Pressetext)