Sainkho Namtchylak: voice
Wolfgang Puschnig: alto saxophone, flute
Paul Urbanek: piano
Sorry this part has no English translation
"The new is the forgotten old..." (Sainkho Namtchylak)
Was ist das Lied in der ursprünglichen Bedeutung des Wortes? Es ist im Grunde eine Kurzgeschichte, verpackt in einer musikalischen Form. Mit den Mitteln des Liedes ist es möglich, Epochen zu unterscheiden, durch die Gewohnheiten und Bräuche in der das Lied geschaffen wurde. Ein Lied kann einen kompletten historischen künstlerischen Bereich in sich tragen. Nicht umsonst gibt es den Spruch: "Das Lied ist die Seele des Volkes" da es mit den Mitteln des Liedes durch die Worte und die Musik möglich ist, nicht nur die Emotionen sondern auch die Zeichen der Zeit auszudrücken, in der das eine oder andere Lied entstanden ist.
In alten Zeiten wurden Lieder von Abend zu Abend variiert, in Abstimmung mit den jeweiligen Umständen und der Stimmung der Zuhörer die sich versammelt hatten wie auch der Geschichte, welche die Künstler zu erzählen hatten. Variation und Improvisation hat immer den gesamten Prozess der Schöpfung von Liedern und Balladen begleitet. Die Ideen die sich als am besten herauskristallisierten blieben erhalten und wurden in mündlicher Form von Generation zu Generation weitergegeben.
Im Schaffen eines neuen Konzepts für ein Konzertprogramm strebten wir danach, vor allem diese grundlegendste Qualität der Lieder zu erhalten - die Fähigkit zu variieren und zu entwickeln und sowohl jedes Lied einzeln zu vervollkommnen als auch das gesamte Programm durch das Hinzufügen von improvisierten Teilen. Durch diese Eigenschaft erklingen die Kompositionen bei jedem Konzert in einer komplett neuen Interpretation. (Pressetext)
In diesem Projekt begegnet Sainkho Namtchylak einem der besten Europäischen Jazzmusiker - Wolfgang Puschnig am Saxophon und Paul Urbanek am Klavier. Lässt sich Kehlkopfgesang mit Jazz verbinden? Hat irgendjemand das vorher schon einmal gemacht? Hier scheint die Brillianz von Sainkho Namtchylak durch. Sie singt Lieder und ihre Obertöne swingen. Wieder einmal erschafft sie ein komplett neues Genre für sich selbst. Sie trifft frontal auf die harmonische Leichtigkeit des zeitgenössischen Jazz, indem sie bemerkenswerte neue Herausforderungen für ihre Stimme aufwirft und die Jazztradition mit den schamanischen Klängen und der Erforschung des Schalles für die sie so bekannt ist, verbindet.
Sainkho erinnert an das bekannte Wissen dass das Neue das vergessene Alte ist. Tatsächlich ist die Basis dieses Programmes das vergessene Alte oder das Lied. Laut Sainkho ist ein Lied eine Kurzgeschichte, verpackt in einer musikalischen Form. Der Prozess der Komposition eines Lieder hat immer Variation und Improvisation beinhaltet. Das Lied veränderte sich mit jeder Aufführung, und diese Veränderung war größtenteils durch die Stimmung der Zuhörer bestimmt. Die besten Fassungen eines Lieder blieben erhalten und wurden in mündlicher Form von Generation zu Generation weitergegeben. Die Schöpfer dieses Projektes versuchen hier die Haupteigenschaft des Liedes - seine Fähigkeit sich zu verändern und zu entwickeln - aufzuzeigen.