Nenad Vasilic: bass
Vladimir Karparov: tenor-, soprano saxophone
Marko Zivadinovic: accordion
Mario Vavti: trombone
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Zwei Jahre nach seinem letzten Streich „Just Fly“ meldet sich der umtriebige Bassist Nenad Vasilic nach diversen anderen Projekten, unter anderem „Soulmotion“ (jenem mit Sängerin Nataša Mirkovic-De Ro), nun mit seinem neuen Album „Seven“ (Galileo) zurück. Und das in gewohnt eindrucksvoller Manier. Wie schon in der Vergangenheit hat sich der gebürtige Serbe auch diesmal daran gemacht, einen kunstvollen Bogen von der Musik des Balkans hin zum europäisch geprägten Jazz zu spannen. Entstanden ist eine Sammlung von Stücken, die, von Nenad Vasilic und seinen Mitmusikern stilvoll umgesetzt, sehr stimmungsvoll, gediegen und abwechslungsreich ertönt.
Nicht wenige fühlen sich schnell dazu verleitet, Nenad Vasilics Musik mit dem Etikett „Balkan Jazz" zu versehen, wobei beim genauen Hinhören diese Zuschreibung eindeutig zu kurz gegriffen ist. Sie ist vielmehr eine, die vor allem in einer großen stilistischen Vielfalt ihren Ausdruck findet und sich daher nur schwer in eine bestimmte Schublade hineinzwängen lässt. Natürlich bedient sich der im südserbischen Nis geborene und heute in Wien lebende Bassist und Komponist, der sich hörbar wenig um die vermeintlich zwischen den verschiedenen Spielformen herrschenden Grenzen kümmert, der verschiedenen Volksmusikkulturen des Balkans. Dies aber tut er immer mit dem Ziel, diese in einem neuen musikalischen Kontext aufgehen zu lassen.
So auch auf „Seven“, seinem neuen Album. Gemeinsam mit Vladimir Karparov (Saxophon), Marko Zivadinovic (Akkordeon), Mario Vavti (Trombone) Phillip Kopmajer (Schlagzeug) und Bojan Z (Fender Rhodes) an seiner Seite zeigt sich experimentierfreudige und für seinen originären Spielstil bekannte Nenad Vasilic einmal mehr als ein sich elegant zwischen den verschiedenen musikalischen Welten Bewegender, der es versteht, aus den vielen Einflüssen und Elementen, die aus der Balkanfolklore und aus den verschiedenen Stilen des Jazz bezieht, etwas ganz eigenes zu formen. Seine Musik scheint vom ersten Moment an im Fluss, erzeugt Stimmung und gerät, auch durch das lebendige und variantenreiche Zutun seiner Mitmusiker, denen er denn notwendigen Raum zur Entfaltung bietet, niemals in Gefahr, in irgendeiner Form ins Kopflastige abzugleiten.
Was der Nenad Vasilic und seine Kollegen auf technisch höchstem Niveau zelebrieren, ist ein ständiges, von gefühlvollen bis verspielten Melodien, von immer wiederkehrenden Motiven getragenes Auf und Ab, eine sehr abwechslungs- und facettenreiche musikalische Reise, die den Kopf, genauso wie auch die Seele des/der HörerIn anspricht. (mica)