Fri Sept. 5, 2014
20:30
JazzWerkstatt Wien Vienna Roomservice #5

Manon-Liu Winter / Julien Desprez / No Home For Johnny

Manon-Liu Winter 'Stones & Songs'
Manon-Liu Winter: extended piano

Julien Desprez 'Acapulco'
Julien Desprez: e-guitar

No Home For Johnny
Raie: vocals
Julian Preuschl: trumpet
Peter Rom: guitar
Raphael Preuschl: bass
Michael Prowaznik: drums

Sorry this part has no English translation

Manon-Liu Winter "Stones & Songs"
In drei Teilen: Song 1 – Song 2 - Stones 2. Es ist ein Versuch, die perkussive wie gesangliche Qualität eines Flügels zu thematisieren. Trocken und fett, hart und zart, m(n)otorisch und nostalgisch, analytisch und naiv. Im Lauf der Performance wird der Flügel entpräpariert und mit mehr und mehr Steinen im Innenraum bespielt. Jahrelanges Experimentieren mit pianistischer Technik an den Klaviersaiten direkt zu spielen, haben klangliche Entdeckungen ermöglicht, die das Zeitempfinden verändern. Das Jetzt und die Vergangenheit bedingen einander, sind also gleichzeitig gleich präsent.

Julien Desprez "Acapulco"
"In Acapulco beginnt die Welt überall und enthält alles Mögliche. Irgendetwas erschüttert das Ganze wie ein Erdbeben. Und man hat sehr viel Spaß dabei", schreibt der junge französische Gitarrist Julien Desprez über dieses unorthodoxe Soloprojekt. Wer seine Musik "for electric guitar only" hört, versteht, warum Desprez der "Erfinder" des im Großraum Paris angesiedelten Musikerkollektivs "Coax" ist, das sich Grenzen und Hierarchien verweigert. Der Mann macht schließlich "schrankenlose" Musik. Julien Desprez spielt auf seiner E-Gitarre dann auch keine Akkorde und Melodieläufe, sondern nutzt die technischen Möglichkeiten seines Instruments voll aus. Das brummt, zirpt, pfeift und dröhnt und manchmal erinnert der extrem verzerrte Sound an die Experimente des Rock-Gitarristen Jimi Hendrix.

No Home For Johnny
Diese lapidare Feststellung ist programmatisch für die Erzählungen der New Yorker Sängerin und Entertainerin Renee Benson alias Rai. Sie bereitet ihre "spoken words" im Dampf der kochenden Hip Hop Grooves ihrer Band zu und lässt sich singend auf scharfe Diskurse mit den hochenergetisch spielenden Musikern ein. "No Home For Johnny" ist beste Poesie und beste Musik im Bereich des Hip Hop. Was hier gekocht wird, ist absolut heiß. (Michael Preuschl)