Studio Dan & Bertl Mütter 'Individuum – Collectivum II'
Bertl Mütter: Posaune, Stimme
Martina Engel: Bratsche
Maiken Beer: Violoncello
Philip Yaeger: Posaune
Leo Riegler: Elektronik
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1979 begann Vinko Globokar eine Sammlung, die jede geschlossene Konstitution oder deutliche Funktionsbezeichnung eines musikalischen Werks vermeidet: eine Sammlung von entweder streng musikalischen Reaktions- oder Kommunikationsmodellen oder Modellen, die den Übergang von Musik in andere Kunstformen ermöglichen sollen. Jedes Modell beinhaltet die dialektische Haltung zwischen den Aufgaben des Individuums und denen des Kollektivs. Was nicht notiert oder suggeriert wird, kann vom Musiker erfunden werden; Vorgaben, die nicht nützlich erscheinen, können vernachlässigt werden. Es wird keinerlei ästhetische Position, keine musikalische "Sprache" vermittelt oder gar vorgeschrieben, insofern negiert diese Konzeption auch die Vorstellung vom Komponisten als Individuum. "Individuum - Collectivum" kann als pädagogisches Unterrichtsmaterial, als Arbeitsmaterial für kollektive Improvisationen, als Grundlage für das Komponieren anderer oder einfach als Lesetext dienen.
Bertl Mütters Musik könnte man gut ,Slow Food für die Ohren’ nennen, und Vinko Globokar ist ihm darin ein früher Mentor: 1990 spielte er in der österreichischen Erstaufführung von "Laboratorium" die Posaune – vor den freundlich-gestrengen Ohren Vinkos selbst. Letztlich, so Mütter, verdanke sich seine künstlerische Doktorarbeit (2013) auch zu einem guten Teil dieser inspirativ-konspirativen Ermutigung, und auch die ,Schule des Staunens’ (ab Herbst 2014 im Wiener Konzerthaus) sei konsequente Weiterentwicklung dieser intimen Beschäftigung zwischen Tun und Betrachten: Fröhliche Wissenschaft, serious fun, oder, österreichisch: wider den Bierernst! (Daniel Riegler)
Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung