Slavko Ninic: vocals, guitar
Mitke Sarlandziev: accordion
Hidan Mamudov: clarinet, saxophone, vocals
Jovan Torbica: bass
Maria Petrova: percussion
Sorry this part has no English translation
Tschuschen: das Wort ist eine Verballhornung des slawischen Worts für „fremd“, „Fremder“. In Österreich wird es als Schimpfwort für Ausländer, insbesondere für „Jugoslawen“, abwertend also benützt. Es charakterisiert jene, die es benützen, genauer als jene, die es benennen will – nämlich als rassistische Chauvinisten.
In Wien gibt es ein Ensemble mit wechselnder internationaler Besetzung, aber mit Slavko Ninic als konstantem Zentrum, das sich selbst „Tschuschenkapelle“ nennt. Man hat also die diskriminierende Bezeichnung, indem man sie auf sich selbst anwendet, ins Positive gewendet, ähnlich wie die Homosexuellen den Begriff „Schwule“. Die Musik dieser Band stammt aus dem südslawischen Raum, aber auch aus der Türkei, aus Griechenland, aus Ungarn, aus Rumänien, aus Russland und aus dem Wohnort ihrer Mitglieder, aus Wien. Sie ist so fröhlich, so ergreifend, so unmittelbar musikantisch, dass man sich fragt, welcher Teufel die Programmgestalter reitet, die sie sich (und uns) im Radio entgehen lassen. Diskriminierung endet nicht dort, wo man auf Schimpfwörter verzichtet. Sie setzt sich in der Missachtung und Ignorierung von Kulturen fort.
Die Wiener Tschuschenkapelle hat Lieder im Repertoire und Instrumentalstücke. Zu den schönsten gehören ein Horo, ein Kreistanz aus Bulgarien, mit seiner typischen ungeraden Taktart; das wehmütige a cappella gesungene kroatische Lied Polegala trava detela; das übermütige bosnische Mene majka jednu ima; der mazedonische Tanz Momina igra; das serbische Liebeslied ¦ano mori, das auch zum Repertoire der Weavers um Pete Seeger zählte. Neulich erwähnten wir im Zusammenhang mit der Gruppe Bratsch Les Pauls Hit Johnny Is The Boy For Me, der aus der Zigeunermusik Osteuropas zehrt. Bei der Wiener Tschuschenkapelle taucht er unter dem Titel Zimska noc (Winternacht) als „rumänische Volksweise“ auf, die in kroatischer Sprache gesungen wird.Die CDs der Wiener Tschuschenkapelle werden von einer kleinen Firma produziert und vertrieben, die es, wie viele Institutionen, die den Geist von 1968 nicht an den Zeitgeist des Neoliberalismus verraten haben, auf dem Markt nicht leicht hat. (Thomas Rothschild)
Seit 15 Jahren die Pioniere des heimischen Balkanfolk: Die Tschuschenkapelle gehört zu Wien, wie der Schlag auf dem Apfelstrudel. Vor 15 Jahren begann der gelernte Soziologe Ninic, der es geschickt verstand, den rauen Charme eines slawonischen Traktorhändlers zu kultivieren, ein österreichisches Publikum mit der Herkunftsmusik der hunderttausenden GastarbeiterInnen zu konfrontieren, die da den heimischen Reichtum miterarbeiteten. 
So sang er sich mit sonorem Tenor durch Pannonien, die Länder des ehemaligen Jugoslawien, den südlichen Balkan und die Türkei, mitreißende an Herz und Seele gehende Lieder, tat dies aber mit so viel Wärme, dass man sich anstatt der Pulsadern dann doch noch eine Flasche Sljivovica öffnen musste. Eine seltene Kunst. In der jüngsten Besetzung klingt die "Kapelle" südlicher denn je. (Richard Schubert)
Die letzten Jahre bespielte Alegre Correa die sogenannte "Heilige Nacht". Diesesmal aber feiert er Weihnachten in seiner Heimat Brasilien, weswegen heuer Slavko Ninic mit seiner Tschuschenkapelle das Hochamt übernimmt! CH