Mark Turner: tenor saxophone
Larry Grenadier: bass
Jeff Ballard: drums
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In der heutigen Zeit der individuellen "Star" Instrumentalisten, kann die Idee, ein kollektives Trio zu gründen, ein schwieriges Konzept sein. Doch Kollektivität ist was das FLY Trio anstrebt und Kollektivität ist, was sie so ungeniert und ohne Frage auch erreichen. Jeff Ballard, Larry Grenadier und Mark Turner sind drei verschiedene Musikerpersönlichkeiten, die sich gleichzeitig ergänzen und dennoch kontrastieren, die eine geschlossene Einheit bilden und trotzdem eigenständig bleiben. Mit anderen Worten, sie feiern die Gruppe, ohne dabei das Individuum aufzugeben.
"FLY führt viele musikalische Elemente, Traditionen, Geschichten und Geheimnisse zusammen", sagt Turner. "Die Vielfältigkeit wird unter einem unscheinbaren Hut präsentiert. Was bedeutet, dass wir daraufhin arbeiten alles zu sagen ohne alles zu zerreden: Komplexität durch Einfachheit auszudrücken. Musikalisch gesehen, schaffen wir Songs, die auf mehreren Ebenen und aus einer Vielzahl von Standpunkten zu hören sind."
Zwar haben der Schlagzeuger Jeff Ballard, der Bassisten Larry Grenadier und der Tenorsaxophonist Mark Turner sehr erfolgreiche musikalische Karrieren, spielen sie doch mit Stars wie Chick Corea, Joshua Redman, Brad Mehldau, Kurt Rosenwinkel, Pat Metheny, Charles Lloyd - um nur einige zu nennen - zusammen, doch scheint im Rückblick die Bildung des Trios als fast unvermeidlich. FLY musste passieren!
Die Wurzeln des Trios gehen auf die Teenager-Jahre von Grenadier und Ballard in Nordkalifornien zurück. Die beiden studierten gemeinsam Musik und spielte oft zusammen Gigs, bevor sie beide im Jahr 1990 die Ostküste zogen. Dort trafen sie Turner und dieser begann ihnen beruflich und privat Gesellschaft zu leisten. Als Trio kamen sie jedoch erst einige Jahre später "offiziell" zusammen. Der Anlass war eine CD Aufnahme Chick Corea's Namens „Originations“, eine kollektive Scheide, wo jedes Mitglied der Band eine eigene Komposition beitrug.
"Ich hatte so viele Gigs mit grossen Ensembles gemacht, nun war der Zeitpunkt für ein Trio gekommen", sagt Ballard. "Also fragte ich Larry und Mark, ob sie Lust hätten eine meiner ersten Kompositionen zu spielen.“ Die Chemie stimmte sofort und so entschieden sie sich das Experiment weiterzuziehen, buchten ein paar Gigs da und dort in New York und nach einer ausgedehnten Tour in Italien war FLY geboren. Den Dreien gefiel was sie hörten und ihre Seelenverwandtschaft auf und neben der Bühne war offensichtlich.
"Jeff und ich waren seit langem in Projekten von andern involviert, nun war die Zeit gekommen, unser eigenes Ding zu machen", sagt Grenadier. "Nach einigen Live-Gigs zusammen als Trio, fühlte sich das Timing einfach richtig an. Wir konnten unsere eigene Musik spielen. Es ist nichts falsches daran, Musik anderer zu spielen, aber es ist toll, wenn du deine eigenen Visionen, Charaktere und Persönlichkeiten teilen kannst."
Obschon jeder Musiker mit seinen eigenen Ideen und Kompositionen kommt, ist der Prozess und das Ergebnis oft sehr kooperativ. Die Entstehung von “Fly Mr. Freakjar” ist ein typischer Fall. Obwohl ursprünglich von Ballard geschrieben, ging die Melodie durch viele Permutationen, bevor sie ihren Endzustand erreichte. Ballard brachte die Grundstruktur und zusammen mit Turner begann er daran weiterzuarbeiten. "Ich trug diesen speziellen Groove seit vielen Jahren mit mir herum, es machte Spass ihn zu spielen, wegen der Interaktion zwischen den Händen", sagt Ballard. "Ich hatte den Anfang einer Melodie, aber ich steckte fest. Mark war eines Tages bei mir Zuhause. Wir setzten uns ans Klavier und er half mir, die Melodie mit verschiedenen Bassnoten weiterzuentwickeln. Er befreite mich vom Festhalten, an was ich geschrieben hatte. Dies öffnet mir eine Welt von Möglichkeiten."
"Fly Mr. Freakjar" zeigt wie das Trio wie interagiert. "Manchmal ist es das Saxophon welches die Melodie trägt", sagt Turner. "Ein anderes Mal ist es der Bass oder das Schlagzeug.“ Er fügt hinzu: „Außerdem ist das die Art, wie wir miteinander in Beziehung stehen, nicht nur, wenn wir spielen."
Und was ist mit dem Bandnamen? Turner sagt: „FLY hat viele Bedeutungen. That's fly meint im street-talk that's cool, dann gibt es das Insekt die Fliege und natürlich in die Höhe fliegen, was unsere Musik tun sollte. Dass es viele Definitionen, um das Wort FLY gibt, passt uns.“ Er macht eine Pause und fügt dann hinzu: "Außerdem hängt, wie unserer Musik, dem Wort FLY ein kleines Geheimnis an."
Das erste greifbare Ergebnis ihrer musikalischen Zusammenarbeit war die gleichnamige CD aus dem Jahr 2004. Die Aufnahme, welche auf vielen Top-Ten-Listen erschien und viel Kritikerlob erhielt, gab ihnen die Möglichkeit weiter auf Tour zu gehen und weitere CDs zu machen (2007 & 2009).
Mit einer tiefen Liebe für die Geschichte des Jazz, fördert FLY jeden Zugang zur Musik. Oder wie Ballard es ausdrückt: "Jeder umarmt die Musik des andern. Wir offerieren jedem unsere Inspiration. Wir präsentieren unsere Musik und jeder greift sich, was er will. Wir wollen Musik schaffen, die direkt, ehrlich und kraftvoll ist."
Eine Konzentration, eine Reduktion, eine Feier der reinen Elemente, das Trio spielt die tiefste Art des modernen Jazz mit einer Art Skelett-Maßwerk, welches die dicke Harmonie entfernt und es auf zwei Stimmen und einen Beat bringt.
Haben Sie solche Musik schon gehört? (http://www.murikultur.ch)