Zipflo Weinrich: violin
William Lecomte: piano
Joel Locher: bass
Joris Dudli: drums
Sorry this part has no English translation
Beinahe wäre er Fußballprofi geworden. Doch eine schwere Knieverletzung machte alle Ambitionen des damals 18-Jährigen zunichte, der einst im Jugendteam von Austria Wien an der Seite von Toni Polster stürmte und drei Spiele im Junioren-Nationalteam absolvierte. Statt des runden Leders sollte sich Zipflo Weinrichs Leben um den taillierten hölzernen Corpus der Violine drehen.
Als Spross einer Sinti-Familie 1964 in Wien geboren und im transdanubischen Aspern aufgewachsen, war Weinrich durch den musikalisch aktiven Großvater und den gitarrespielenden Vater früh vom Swing Django Reinhardts angefixt. Bereits als 15-Jähriger trat er in Axel Melhardts Jazzland am Franz-Josefs-Kai auf - gleich mit einem Kapazunder wie Gitarrist Barney Kessel. 1986 und 1988 entstanden erste Einspielungen mit seinem Quartett, die LPs For You bzw. Miri Menschengi, an denen u. a. Meistergitarrist Karl Ratzer beteiligt war. Es folgten Kollaborationen mit Fritz Pauer, Karl Hodina sowie mit internationalen Kollegen.
Nach der Jahrtausendwende wurde es etwas ruhiger um den Musiker, der sich in Richtung Musikkabarett verlagerte, um sich 2012 mit der CD Pink Violin in der Jazzszene zurückzumelden. Nun legt Weinrich das Album Zipflo Weinrich in L.A. nach, Resultat eines zweijährigen Aufenthalts an der US-Westküste. Für die Aufnahme konnte er prominente Sidemen wie Saxofonist Bob Mintzer, Perkussionist Alex Acuña und Schlagzeuger Peter Erskine gewinnen. (...) (Andreas Felber, Der Standard, 2014)